Über den Start ins neue Jahr auf dem Taizé-Jugendtreffen in Breslau

"Ganz anders als in Taizé, aber trotzdem superschön"

Im polnischen Breslau haben sich über den Jahreswechsel 15.000 Jugendliche zum ökumenischen und internationalen Jahrestreffen von Taizé getroffen. Mit dabei war auch Anna Scholz. Im Interview berichtet sie von ihren Erlebnissen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: Sind Sie noch müde oder schon ausgeschlafen? Zurück ging es ja heute Nacht, oder?

Anna Scholz (Teilnehmerin des Taizé-Jahrestreffens): Ich bin noch ziemlich müde. Ich komme tatsächlich frisch aus dem Bett. Man hat sehr wenig Schlaf abbekommen, weil der Tag immer sehr voll war mit ganz viel Programm. Aber das geht schon.

DOMRADIO.DE: Wie war die Atmosphäre, wie war die Stimmung?

Scholz: Es war eine sehr gute Atmosphäre, weil die Polen einfach wirklich gastfreundschaftlich sind und für alles gesorgt haben. Wir waren in einer ganz tollen Gemeinde. Es gab jeden Tag Kuchen-Buffet. Das Essen war natürlich sowieso total toll, und auch die Atmosphäre bei den Gebeten war wirklich sehr schön. Ganz anders als in Taizé, aber trotzdem superschön. Also es hat sich für mich wirklich sehr gelohnt.

DOMRADIO.DE: Was haben Sie in den letzten Tagen von Breslau gesehen? Was ist das für eine Stadt?

Scholz: Ich war in einer Gemeinde außerhalb von Breslau. Wir sind etwa eine halbe Stunde nach Breslau hingefahren. Und innerhalb von Breslau habe ich die Innenstadt als sehr schön wahrgenommen. Sehr viele Kirchen, auch die Jahrhunderthalle, die auch sehr schön ist. Breslau ist, finde ich, eine sehr, sehr schöne Stadt.

DOMRADIO.DE: Was für ein Programm hatten Sie in Breslau?

Scholz: Morgens gab es ein Gebet in den Gastgemeinden, dann ist man immer reingefahren nach Breslau und dort gab es dann ein Mittagsgebet. Nach dem Mittagsgebet gab es dann viele Angebote wie Workshops oder Stadtführungen – da konnte man viele verschiedene Dinge machen. Dann gab es abends wieder ein Gebet und dazwischen immer noch Essensausgaben. Man hatte echt gut zu tun, aber es hat Spaß gemacht.

DOMRADIO.DE: Und um 0 Uhr dann, was passiert da beim europäischen Taizé-Treffen am Jahreswechsel selbst? Wie sind Sie ins neue Jahr gekommen?

Scholz: In der Gastgemeinde haben wir das Fest der Nationen gefeiert. Um 23 Uhr gab es dann noch ein Gebet für das neue Jahr. Das hat aber kurz vor zwölf geendet, sodass man runterzählen konnte ins neue Jahr. Und dann um 0 Uhr hat man angefangen, für alle Nationen, die anwesend waren, landestypische Dinge zu machen. Wir haben ganz viel getanzt und jede Nation hat sich da wirklich etwas ganz Tolles ausgedacht.

DOMRADIO.DE: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, heißt es ja so schön. Ist irgendwas schief gegangen oder unterwegs etwas Lustiges passiert?

Scholz: Wir haben einmal in unserer Kleingruppe unsere Bahnstation verpasst und waren ganz außerhalb von Breslau. Der letzte Zug fuhr aber zwei Stunden später, und dann mussten wir uns echt noch beeilen, irgendwie wieder anzukommen und diesen Zug nicht zu verpassen. Aber wir haben es ganz knapp geschafft. Ein Glück, denn sonst wären wir in Breslau gestrandet.

DOMRADIO.DE: Das Feeling von Taizé hat immer etwas zu tun mit Völkerverständigung. Was nehmen Sie mit nach Hause? Ein paar neue Freunde und Telefonnummern, stärkeren Glauben oder etwas für Sie persönlich, für das Jahr 2020?

Scholz: Auf jeden Fall als allererstes, glaube ich, die Gastfreundschaft der Polen, aber auch neue Begegnungen mit vielen anderen Kulturen und vielen anderen Meinungen und auch sehr interessante Diskussionen über viele Dinge, über die man vielleicht einfach für sich mal persönlich nachdenkt.

DOMRADIO.DE: Und was wünschen oder erhoffen Sie sich für dieses Jahr für Jugendliche in der Kirche?

Scholz: Ich weiß es nicht. Ich hoffe einfach, dass viele Jugendliche einfach offen miteinander umgehen können, weiterhin auch irgendwie Spaß haben und sich einbringen können. Das fände ich schön.

DOMRADIO.DE: Und geht es dieses Jahr nach Taizé für Sie?

Scholz: Auf jeden Fall.

Das Interview führte Katharina Geiger.


Quelle:
DR
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