Jugend engagiert sich für Mitmenschen und Natur

Drei Tage gute Tat

Drei Tage lang eine gute Tat: Unter dem Motto "Uns schickt der Himmel" engagieren sich seit diesem Donnerstag bundesweit junge Menschen für ein soziales oder ökologisches Projekt. Das Ganze firmiert unter der "72-Stunden-Aktion".

72-Stunden-Aktion: Jugendliche helfen im Kindergarten (KNA)
72-Stunden-Aktion: Jugendliche helfen im Kindergarten / ( KNA )

Seit diesem Donnerstag findet in ganz Deutschland die sogenannte 72-Stunden-Aktion des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Jugendverbände statt.

Während der 72-Stunden-Aktion, die dieses Jahr zum zweiten Mal läuft, engagieren sich junge Menschen in ganz Deutschland drei Tage lang für ein soziales oder ökologisches Projekt in ihrer Nähe. Der Einsatz für andere und mit anderen steht dabei im Mittelpunkt.

Bei einem Projekt sind auch muslimische Jugendliche dabei

Die Projekte reichen von Renovierungsarbeiten auf öffentlichen Plätzen und Gebäuden über Naturschutz bis hin zu generations- und religionsübergreifenden Begegnungen. "Aufgrund der guten Kontakte und Zusammenarbeit in den letzten Jahren war es für unseren Landesverband ein Anliegen, diese Aktion in Thüringen ökumenisch auszurichten", erläutert BDKJ-Diözesanvorsitzender Markus Wetter.

"Deshalb freue ich mich, dass sich bis wenige Tage vor dem Start der 72-Stunden-Aktion in Thüringen sechzehn katholische und sieben evangelische Jugendgruppen angemeldet haben. Bei einem Projekt sind auch muslimische Jugendliche mit dabei", so Wetter.

Alle beteiligten Jugendgruppen haben sich selbst ein Projekt überlegt, welches sie in den 72 Stunden von der Planung bis zur Realisierung schaffen wollen. In Bischofferode (Eichsfeld) wollen die Beteiligten die Friedhofstore sowie Parkbänke und Brückengeländer im Ortskern ausbessern und neu anstreichen. Bischof Ulrich Neymeyr wird sie am Freitag um 14 Uhr vor Ort besuchen.

Bischof Neymeyr wird Projekte persönlich besuchen

Am Samstag wird Neymeyr dann bei einer ökumenischen Aktionsgruppe in Erfurt zu Gast sein. Diese wird im Jugendhaus des Stadtteils Roter Berg Malerarbeiten im Saal vornehmen und aus Europaletten neue Möbel bauen.

Normalerweise haben die Gruppenmitglieder mit den Gleichaltrigen an diesem sozialen Brennpunkt kaum Berührungspunkte. Deshalb ist es ihnen zusätzlich ein Anliegen, nicht nur die Renovierungsarbeiten gemeinsam vorzunehmen. Zum besseren Kennenlernen sind am Freitagabend ein Lagerfeuer und Samstagabend eine Disco geplant.

Spielflächen, die von verschiedenen Gruppen genutzt werden, wollen die Pfadfinder und andere Jugendliche der katholischen Pfarrei Weimar neu gestalten. Bei diesem Projekt will Finanzministerin Heike Taubert am Samstag um 9.00 Uhr vorbeikommen.

Insgesamt drei Projekte befassen sich mit dem Insektenschutz

Ein etwas aus dem Rahmen fallendes Projekt haben sich katholische, evangelische und muslimische Jugendliche überlegt: Sie gehen in ein Hospiz inmitten eines Wohngebiets des Jenaer Stadtteils Lobeda. Da sich gegenüber des Hospiz‘ eine Schule befindet, will die Aktionsgruppe mit deren Schülerinnen und Schülern Plätz­chen backen und nebenbei mit ihnen ins Gespräch kommen zu Dingen wie Leben, Sterben oder Himmel. Die Plätzchen werden abschließend den Hospiz-Bewohnern gespendet.

Insgesamt drei Projekte befassen sich mit Insektenschutz. So werden die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der DPSG in Heiligenstadt ein "Insektenhotel" bauen. Da war es naheliegend, dass sich die Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, Kathrin Göring-Eckardt, dieses Projekt für ihren Vor-Ort-Besuch am Samstag um 12.30 Uhr ausgesucht hat.

Daneben wird der evangelische Teeniekreis Hamma (Landkreis Nordhausen) Blumen aussäen und Büsche anpflanzen, um auf diese Art und Weise einen Bienengarten aufzubauen. Junge Erwachsene der Schönstatt-Mannesjugend wollen Informationsveranstaltungen zu den Themen Artensterben bei Insekten und Bio-Diversität organisieren.

Ohne finanzielle Unterstützung geht es nicht

Bei vielen Projekten wird während der Aktionszeit noch Unterstützung benötigt, von allen, die etwas zum Gelingen beitragen möchten. Oftmals sind Sachspenden oder logistische Hilfe willkommen, aber auch kleinere Gesten der Anerkennung für das Geleistete.

Ganz ohne finanzielle Unterstützung geht es auch nicht. Neben den bundesweiten Sponsoren der Aktion wie dem BMFSFJ, der Deutschen Bischofskonferenz, dem Kindermissionswerk, dem Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken und dem Hilfswerk Misereor unterstützt auch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) die Projekte in Thüringen.

Für weitere Spenden sind die jugendlichen Aktionsteilnehmer vor Ort dankbar.


Bischof Ulrich Neymeyr im Portrait / © Jacob Schröter (KNA)
Bischof Ulrich Neymeyr im Portrait / © Jacob Schröter ( KNA )
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