Rheinischer Präses: Erste Jugendsynode als neue Beteiligungsform

"Sehr viel mehr als Sandkastenspiel"

Zum ersten Mal findet in der evangelischen Kirche eine Jugendsynode statt. In Bad Neuenahr möchte die Evangelische Kirche im Rheinland sich noch bis Sonntag mit jungen Menschen beraten und austauschen. Die evangelische Jugend hat konkrete Erwartungen.

Diskussionen bei der Jugendsynode der Evangelischen Kirche im Rheinland / © Hans Juergen Vollrath (epd)
Diskussionen bei der Jugendsynode der Evangelischen Kirche im Rheinland / © Hans Juergen Vollrath ( epd )

Die Evangelische Kirche im Rheinland möchte mit ihrer ersten Jugendsynode junge Menschen besser beteiligen. Die neue Tagung sei ein erster Versuch, mehr Chancen für die Mitwirkung junger Leute zu schaffen, sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski am Freitag in Bad Neuenahr. Mit den Beschlüssen der Jugendsynode werde sich die ab Sonntag tagende Landessynode beschäftigen. "Das ist sehr viel mehr als Sandkastenspiel: Das ist eine ordentliche Form der Beteiligung", unterstrich er.

Mit der Jugendsynode wolle die zweitgrößte Landeskirche in der EKD Erfahrungen für die weitere Partizipation von jungen Menschen sammeln. Perspektivisch gehe es darum, junge Leute mehr in die Strukturen einzubinden, sagte Rekowski. Denkbar sind nach den Worten des leitenden Theologen weitere Jugendsynoden oder aber auch die Einrichtung eines Jugendausschusses auf der Landessynode. Zudem müsse die Kirche noch intensiver über ihre Arbeitsformen nachdenken. Menschen unter 40 Jahren seien auf der regulären Landessynode bislang unterrepräsentiert.

Erwartungen sind hoch

Die Mitorganisatorin der Jugendsynode, Fiona Paulus, erklärte, sie erwarte ein erfolgreiches und gleichberechtigtes Miteinander. "Ich hoffe auf konkrete Ergebnisse, mit denen etwas Konkretes passiert", unterstrich die stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Jugend im Rheinland. Neben der Frage der Partizipation bezeichnete sie das Thema der Jugendarmut als zentral.

Bei der ersten Jugendsynode im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr tagen seit Freitag je 50 Delegierte der rheinischen Landessynode und der Evangelischen Jugend im Rheinland. Hinzu kommen zehn Vertreter von Studierendengemeinden, landeskirchlichen Schulen, der ehrenamtlichen Konfirmandenarbeit und ökumenischen Gästen. Die Synodalen widmen sich bis Sonntag neben der Partizipation von Jugendlichen auch der Jugend- und Familienarmut, der kirchlichen Jugendarbeit, neuen Gemeindeformen und dem Umgang mit Flüchtlingen.


Quelle:
epd
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