Vatikan-Vertreter: Kirche muss auf junge Menschen hören

"Keine Einbahnstraße"

Der Leiter des vatikanischen Ressorts für Glaubensverkündigung, Kurienerzbischof Rino Fisichella, hat eine Kultur des Zuhörens in der Kirche gefordert. Die Begleitung junger Menschen auf ihrem Glaubensweg sei "keine Einbahnstraße".

Jugendliche im Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Jugendliche im Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )

Das sagte er auf einem Symposium des Rates der europäischen Bischofskonferenzen am Donnerstag in Barcelona. Das Evangelium müsse "in die Kultur eintreten", die als Medium der Kommunikation unverzichtbar sei. Dies gelte auch für die Jugendkultur, so der Präsident des Päpstlichen Rats für die Neuevangelisierung.

Lebendige Begegnung

Jede religiöse Begleitung müsse "zu einer lebendigen Begegnung mit dem Wort Gottes führen, das in der Kirche lebendig ist", so Fisichella. Der Lebensstil der geistlichen Hirten habe in Einklang mit ihrer Botschaft zu stehen, und dies "nicht nur für einen Augenblick, sondern bis zum Ende". Weiter verlangte er von Glaubensverkündigern eine klare menschliche Identität, gefestigte Kirchlichkeit und eine "sichtbare spirituelle Qualität".

Glaube werde vor allem über das persönliche Zeugnis vermittelt, so Fisichella weiter. Notwendig sei dabei auch eine "besondere Aufmerksamkeit gegenüber der Person, mit der man ein Stück Wegs gemeinsam zurücklegt".

Symposium in Barcelona

Von Dienstag bis Freitag beraten im spanischen Barcelona katholische Bischöfe, Jugendseelsorger und Delegierte über die religiöse Begleitung junger Christen in Europa. Erträge der Veranstaltung sollen in eine Welt-Bischofssynode einfließen, die im Oktober 2018 im Vatikan tagt. Unter dem Titel "Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung" soll es dabei unter anderem um die Befähigung von Jugendlichen zu individuellen Lebensentwürfen gehen.


Quelle:
KNA