Studie zur Lebenswelt junger Menschen

Jugend kann ohne Gott leben, aber nicht ohne Internet

Deutsche Rundfunkanstalten haben Zwischenergebnisse einer europaweiten Studie zur Lebenswelt junger Menschen veröffentlicht. Demnach kann sich eine Mehrheit ein Leben ohne den Glauben an Gott vorstellen, aber nicht ohne Internet.

Jugendliche sollten mehr eingebunden werden, findet die Caritas / © Markus Nowak (KNA)
Jugendliche sollten mehr eingebunden werden, findet die Caritas / © Markus Nowak ( KNA )

Seit 11. April läuft mit "Generation What?" die nach Angaben von BR, SWR und ZDF größte jemals aufgelegte europäische Studie dieser Art, an der sich bisher mehr als 650.000 Menschen in 31 Ländern beteiligt haben; in Deutschland sind es bisher gut 75.000. Noch bis November können Mitglieder der Zielgruppe auf www.generation-what.de 149 Fragen von Politik über Religion bis zu Sexualität und Lebensglück beantworten. Koordiniert wird das Projekt von der Europäischen Rundfunkunion (EBU).

Im November wird der Mitteilung zufolge das Heidelberger Sinus-Institut mit Soziologen aus ganz Europa anhand einer "repräsentativ gezogenen Stichprobe" Endergebnisse vorstellen. Schon jetzt könnten sich Interessierte auf der Website "in Echtzeit" nach Alter, Bildung und Geschlecht differenzierte Befunde unter den Rubriken "So denkt Europa" und "So denkt Deutschland" anzeigen lassen.

80 Prozent brauchen keinen Gott

In Deutschland sieht das Meinungsbild bisher so aus: Rund 80 Prozent der jungen Leute brauchen keinen Gott für ihr Leben, 79 Prozent kein Fernsehen und 70 Prozent kein Auto. Für 53 Prozent hängt das Lebensglück auch nicht von eigenen Kindern ab. Wiederum 52 Prozent können sich nicht vorstellen, ohne Internet glücklich zu sein. Noch weniger wollen auf Sport, Musik (88 Prozent) und Bücher (71 Prozent) verzichten.

Das Single-Dasein ist für die meisten kein wünschenswerter Dauerzustand. 57 Prozent sehen ihre Zukunft in der Ehe oder einer eingetragenen Partnerschaft, weitere 25 Prozent in einer Beziehung. Nur 6 Prozent möchten künftig alleine leben.


Quelle:
KNA