Caritas in Hildesheim warnt vor rechtspopulistischer Hetze

Keine Hilfesuchende zweiter Klasse

Die Caritas im Bistum Hildesheim warnt anlässlich des Gedenkens an die Judenpogrome im November 1938 vor Hetze und Gewalt gegen Minderheiten. Damals wie heute führe Rechtspopulismus zu Rechtsextremismus.

Screenshot: Kerzen / © AFP (AFP)
Screenshot: Kerzen / © AFP ( AFP )

Dassagte Caritas-Direktor Achim Eng am vergangenen Freitag in Hildesheim. "Es beginnt mit Bemerkungen über Geflüchtete, die anderen vermeintlich etwas wegnehmen." Das aber sei nicht so, weil Solidarität und Hilfe grundsätzlich niemanden bevorzugten. "Es gibt keine Hilfesuchenden erster oder zweiter Kategorie", so Eng.

"Verrohung des politischen Diskurses"

In Deutschland und Europa würden derzeit menschenverachtende und intolerante Stimmen immer lauter, sagte Eng. Es dürfe jedoch nicht sein, dass Hilfe und Solidarität verächtlich gemacht werden.

"Zusätzlich erschwert wird das Thema leider durch eine Verrohung des politischen Diskurses, etwa wenn aktuell Donald Trump Menschen als Loser bezeichnet", so der Caritas-Direktor. Solche Vokabeln seien eine Einladung zu Hetze und Herabsetzung und gehörten niemals in den politischen Diskurs.

Hintergrund: Novemberpogrome 1938

Die Novemberpogrome von 1938 waren eine vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Zerstörung von Einrichtungen jüdischer Bürger im gesamten Deutschen Reich. Nach Schätzungen wurden in der Zeit vom 7. bis 13. November 1938 im damaligen Reichsgebiet zwischen 400 und 1.300 Menschen ermordet oder in den Suizid getrieben.

Mehr als 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie Tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Rund 30.000 Juden wurden in Konzentrationslager verschleppt.


Achim Eng, Direktor und Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim / © Achim Eng / bph (bihi)
Achim Eng, Direktor und Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim / © Achim Eng / bph ( bihi )
Quelle:
KNA