Prominente israelische Rabbiner rufen zu Schutzmaßnahmen auf

Masken und Gebete im Freien

Zwei prominente ultraorthodoxe Rabbiner in Israel haben ihre Gläubigen dazu aufgerufen, zum bevorstehenden Laubhüttenfest die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus einzuhalten.

Prominente israelische Rabbiner rufen zum Einhalten von Schutzmaßnahmen auf / © Oded Balilty/AP (dpa)
Prominente israelische Rabbiner rufen zum Einhalten von Schutzmaßnahmen auf / © Oded Balilty/AP ( dpa )

Zum Laubhüttenfest (Sukkot) sollten Gebete im Freien abgehalten, Masken getragen und von den zum Fest üblichen Besuchen und Einladungen abgesehen werden, heißt es laut örtlichen Medienberichten von Donnerstag in dem Aufruf der Rabbiner Chaim Kaniewski und Gerschon Edelstein. Besondere Sorge solle zudem Menschen in Risikogruppen gelten.

Unterschiedliche Aufrufe

Gleichzeitig betonten die Rabbiner die Verpflichtung, in den bevorstehenden Feiertagen den Glauben zu stärken. "Das Virus wird niemandem schaden, wenn es nicht von oben verordnet wird", so die Rabbiner in dem Schreiben an ihre Anhänger. Als Grundprinzip müsse gelten, dass die Thora schütze und durch ihre Stärke vor jeder Krankheit rette.

Ein ähnlicher Aufruf war zuvor vom Rat der Torah-Weisen der Schas-Partei veröffentlicht worden. Unterdessen riefen laut Berichten der Tageszeitung "Haaretz" (Donnerstag) weitere ultraorthodoxe Rabbiner dazu auf, die übliche Gebets- und Festroutine aufrechtzuerhalten und notfalls eine Konfrontation mit der Polizei zu riskieren.

Viele Corona-Kranke in Israel aus strengreligiös-jüdischen Milieu

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Mittwoch stammen 34 Prozent der israelischen Corona-Kranken aus dem strengreligiös-jüdischen Milieu. Der Anteil der orthodoxen Juden an der Gesamtbevölkerung liegt bei rund 12 Prozent. Verantwortlich für die hohen Infektionsraten seien Überfüllung, Gruppengebete sowie Verstöße gegen die Regeln.

Gegenwärtig gibt es in Israel 68.811 aktive Fälle von Covid-19-Erkrankungen, 1.571 Menschen starben seit Beginn der Pandemie.


Quelle:
KNA
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