Der jüdische Versöhnungstag Jom Kippur beginnt

Hochfest im Lockdown

Nach zehn Tagen Bußzeit beginnt am Sonntagabend das höchste jüdische Fest. Ein zweiter Lockdown schränkt das Leben in Israel stark ein: Am Jom Kippur dürfen viele Menschen sich nicht weiter als 1.000 Meter von ihrer Wohnung entfernen.

Leere Straßen in Jerusalem / © Ilia Yefimovich (dpa)
Leere Straßen in Jerusalem / © Ilia Yefimovich ( dpa )

Juden in Israel und aller Welt begehen am 28. September den höchsten Feiertag, den Versöhnungstag "Jom Kippur". Nach dem jüdischen Kalender beginnt der Feiertag am Vorabend - also am Sonntagabend. Der Tag wird in Israel mit strenger Abstinenz begangen; das öffentliche Leben einschließlich des Flugverkehrs kommt vollständig zum Erliegen. Auch nicht-religiöse Juden begehen mehrheitlich Jom Kippur.

Durch den zweiten Lockdown in Israel sind in diesem Jahr auch während Jom Kippur die Bewegungsfreiheit sowie das gottesdienstliche Leben stark eingeschränkt. Außer in bestimmten Ausnahmefällen dürfen sich Menschen maximal 1.000 Meter von ihrem Wohnort entfernen. Dies gilt auch für die Besuche von Gottesdiensten.

Gebete im Freien mit maximal 20 Teilnehmern sind erlaubt. Für Gebete in geschlossenen Räumen wird die Höchstteilnehmerzahl durch Größe des Raumes, Zahl der Eingänge und die Zahl der Covid-19-Infektionen in dem betreffenden Gebiet geregelt.

Abschluss der Bußzeit

Jom Kippur schließt die mit dem Neujahrsfest "Rosch Haschana" (19. und 20. September) beginnende zehntägige Bußzeit ab. Während laut der Überlieferung an Rosch Haschana Gott sein Urteil über den Menschen spricht, tritt dieses erst mit dem Abschluss des Versöhnungstages in Kraft. Die Zeit dazwischen bietet den Menschen durch Schuldbekenntnis und Bitte um Vergebung Gelegenheit zur Umkehr, um doch noch in das Buch des Lebens eingetragen zu werden.

Vom 2. bis 9. Oktober folgt das Laubhüttenfest Sukkot, das an den Zug der Israeliten durch die Wüste und auch an das Ende der Ernte erinnert. Es wird wiederum gefolgt vom letzten Feiertag des Festmonats Tischri, dem Fest der Thora-Freude (10. Oktober).


Quelle:
KNA
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