Zentralrat der Juden trauert um Siegmund Rotstein

Trotz Leid in der NS-Zeit Gemeinde in Chemnitz aufgebaut

Siegmund Rotstein war zu Zeiten der DDR Präsident des Verbandes der Jüdischen Gemeinden. Er baute die Jüdische Gemeinde Chemnitz auf und leitete sie 40 Jahre lang. Obwohl ihm zuvor, während des Nazi-Regimes, viel Leid widerfuhr.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland trauert um Siegmund Rotstein / © Smileus (shutterstock)
Der Zentralrat der Juden in Deutschland trauert um Siegmund Rotstein / © Smileus ( shutterstock )

Der Zentralrat der Juden in Deutschland trauert um den langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und ehemaligen Präsidenten des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR, Siegmund Rotstein. "Wir verlieren einen engagierten und warmherzigen Menschen, der sich Zeit seines Lebens unermüdlich für die jüdische Gemeinschaft eingesetzt hat", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Freitag in Frankfurt. Rotstein war tags zuvor im Alter von 94 Jahren gestorben.

Beharrliches Engagement

"Trotz der leidvollen Erfahrungen von Verfolgung, Deportation und Zwangsarbeit während der NS-Zeit kehrte er in seine Heimatstadt Chemnitz zurück, wo er die Jüdische Gemeinde wiederaufbaute und 40 Jahre lang leitete", so Schuster. Rotstein sei nie müde geworden, Zeugnis über seine Erlebnisse während der Schoah abzulegen. In den 1990er Jahren sei ihm die Integration jüdischer Zuwanderer aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion ein Herzensanliegen gewesen. Auch die Eröffnung der Neue Synagoge in Chemnitz 2002 gehe auf das beharrliche Engagement Rotsteins zurück.

Einer der wenigen überlebenden Chemnitzer Juden

Rotstein wurde 1925 in Chemnitz geboren. Von den Nationalsozialisten in das KZ Theresienstadt deportiert, kehrte er nach der Befreiung als einer der wenigen überlebenden Chemnitzer Juden in seine Heimatstadt zurück. Nach dem Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde Chemnitz leitete er diese ab 1966 insgesamt 40 Jahre lang. 1988 bis 1990 wirkte er als Präsident des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR.


Quelle:
KNA
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