Gedenken an Befreiung der KZ Sachenshausen und Ravensbrück

Erinnerung mit Gottesdienst und Videobotschaften

​An die Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück vor 75 Jahren ist am Sonntag mit einem Gottesdienst und Videobotschaften erinnert worden. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Gedenkstätten alle Feierlichkeiten und Veranstaltungen absagen.

Glockenturm der Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin / © Rabanus Flavus (KNA)
Glockenturm der Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin / © Rabanus Flavus ( KNA )

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) legten bereits am Donnerstag in Ravensbrück Kränze ab und sprachen virtuelle Botschaften. Grütters betonte am Sonntag, in Zeiten geschlossener Gedenkstätten sei es gerade in diesem Jahr besonders wichtig, neue Wege des Erinnerns zu beschreiten. Die digitalen Angebote könnten jedoch nur Hilfestellungen sein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und daraus die Verantwortung für die heutige Zeit zu ziehen. "Daher begrüße ich, dass die Länder gemeinsam mit der Bundesregierung beabsichtigen, bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch die für unsere Erinnerungskultur so wichtigen Gedenkstätten zu berücksichtigen und diese Schritt für Schritt, unter den gebotenen Abstandsregelungen, wieder zu öffnen."

Das rbb-Fernsehen übertrug am Sonntagmorgen den christlich-jüdischen Gottesdienst aus der Berliner Gedenkkirche Maria Regina Martyrum live. Anschließend zeigt der rbb einen Zusammenschnitt zu Gedenkveranstaltungen, die - ohne Gäste - bereits am Donnerstag in den Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück aufgezeichnet wurden.

Videobotschaften und Statements von Politikern

Ursprünglich wollten rund 60 Überlebende zu den Veranstaltungen anreisen. Stattdessen sind ihre Videobotschaften und Statements von Politikern bei einem "Virtuellen 75. Jahrestag" auf den Social-Media-Kanälen und auf der Webseite der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zu sehen. Gezeigt werden auch Clips über künstlerische und pädagogische Projekte, die Bestandteile der ursprünglich geplanten Veranstaltungen waren.

Im KZ Sachsenhausen hatten sowjetische und polnische Soldaten am 22./23. April 1945 rund 3.000 von der SS zurück gelassene kranke Häftlinge befreit, während sich mehr als 30.000 Häftlinge auf einem Todesmarsch befanden, bei dem mehr als 1.000 von ihnen umkamen. Im KZ Ravensbrück wurden am 30. April 1945 rund 2.000 Häftlinge von der Roten Armee befreit. Zuvor hatte die SS mehr als 20.000 Häftlinge auf einen Todesmarsch geschickt. Nach Schätzungen sind rund 28.000 Häftlinge in Ravensbrück ums Leben gekommen.


Monika Grütters / © Soeren Stache (dpa)
Monika Grütters / © Soeren Stache ( dpa )

Manja Schüle / © Soeren Stache (dpa)
Manja Schüle / © Soeren Stache ( dpa )
Quelle:
KNA
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