Jüdische Aktivisten planen Konzert unterhalb des Tempelbergs

Für die Schöpfung

Jüdische Tempelberg-Aktivisten wollen am Montag ein Konzert zum Beginn des Weltschöpfungstages organisieren. Es soll im Archäologischen Park neben der Klagemauer stattfinden.

Blick über den jüdischen Friedhof auf den Tempelberg mit Felsendom in Jerusalem / © Corinna Kern (KNA)
Blick über den jüdischen Friedhof auf den Tempelberg mit Felsendom in Jerusalem / © Corinna Kern ( KNA )

Sieben Tage vor dem jüdischen Neujahrsfest wollen Juden am Tempelberg mit liturgischer Musik an den Anfang der biblischen Schöpfung erinnern, schreibt die Zeitung "Haaretz" am Sonntag. Nach dem jüdischen Kalender beginnt das Jahr 5779 am Abend des 9. September.

Aufruf zum Besuch des Tempelbergs

Organisiert wird das Event vom "Neuen Sanhedrin", der den liturgischen Tempelkult, einschließlich Schlacht- und Tieropfern, wiederbeleben will. Das Ausgrabungsgelände sei gewählt worden, weil es dem Tempelberg und damit dem Ort des alten jüdischen Tempels am nächsten liege, so die Organisatoren.

Absicht des "Neuen Sanhedrin" ist es nach eigenen Angaben, den aus 70 Mitgliedern bestehenden jüdischen Rat des alten Israels wieder einzusetzen; trotz Verbots des Oberrabbinats ruft er Juden zum Besuch des Tempelbergs auf.

In der Vergangenheit hatten die israelischen Behörden Projekte der Gruppierung aus Sicherheitsgründen verboten – unter Hinweis auf zu erwartende Proteste der muslimischem Bevölkerung.

Ausgrabungsgelände am Tempelberg

Der Archäologische Park liegt unterhalb des Tempelbergs, auf dem heute die muslimischen Heiligtümer der Al-Aqsa-Moschee und des Felsendoms stehen. Zuletzt habe es jedoch zwei Veranstaltungen gegeben, die störungsfrei verlaufen waren, schreibt "Haaretz".

Proteste gibt es dem Blatt zufolge diesmal von Seiten der israelischen Altertumsbehörde. Das Ausgrabungsgelände sei für Besichtigung und den Tourismus bestimmt, nicht aber für gesellschaftliche und kulturelle Events. In jüngster Zeit war der Archäologische Park wiederholt für Hochzeits- oder Bar Mizwa-Feiern vermietet worden.


Quelle:
KNA