Facebook-Chef erntet Kritik für Holocaust-Äußerung

"Mark Zuckerberg hat Unrecht"

Facebook-Chef Mark Zuckerberg will Holocaust-Leugner nicht grundsätzlich aus seinem Online-Dienst verbannen. Er begründete dies beim Technikblog "Recode" damit, "dass es Dinge gibt, bei denen verschiedene Menschen falsch liegen".

Mark Zuckerberg / © Peter Dasilva (dpa)
Mark Zuckerberg / © Peter Dasilva ( dpa )

Für diese Äußerung erntete der 34-Jährige Mark Zuckerberg, der selbst Jude ist, massive Kritik. Rabbi Abraham Cooper vom Simon Wiesenthal Center wies das Argument zurück. "Mark Zuckerberg hat Unrecht."

Holocaust-Leugnung sei klassische "Fake News", da der Holocaust das am gründlichsten dokumentierte Verbrechen der Geschichte sei.

"Wer den Holocaust leugnet, den sollte niemand verteidigen"

Der Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, nannte Zuckerbergs Worte absurd. Dessen Haltung sei ein Beispiel für neue "Ignoranz und Arroganz, gepaart mit einer politischen Blindheit, die fast an Naivität grenzt".

Auch die Bundesregierung meldete sich in der Angelegenheit zu Wort: "Wer den Holocaust leugnet, den sollte niemand verteidigen", schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstag auf Twitter. Weltweit müsse alles getan werden, um jüdisches Leben zu schützen.

Holocaust-Leugnung steht nicht in allen Ländern unter Strafe

Zuckerbergs Einlassung bezieht sich vor allem auf Länder, in denen die Leugnung des Massenmordes an den Juden nicht unter Strafe steht. Er wolle nicht jemanden von der Plattform nehmen, der auch wiederholt Falsches behaupte, so der Unternehmer. Etwas anderes sei es etwa, wenn jemand gezielt "Unheil" gegen eine Person organisieren wolle.

Bereits im vergangenen Jahr war Facebook mit dem gleichen Thema in die Schlagzeilen geraten. Damals wurde bekannt, dass nicht in allen Ländern, in denen Holocaust-Leugnung strafbar ist, entsprechende Inhalte gesperrt wurden.


Quelle:
KNA