Zusammenstöße am Josefsgrab in Nablus

Ausschreitungen an heiliger Stätte

Das sogenannten Josefsgrab in Nablus im Westjordanland war bereits mehrfach Ziel von Attacken. Am Mittwochmorgen kam es dort zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und jüdischen Israelis.

Israelische Armee in Nablus / © Badarneh (dpa)
Israelische Armee in Nablus / © Badarneh ( dpa )

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur "Maan" unter Berufung auf palästinensische Sicherheitskräfte berichtete, hatten rund 500 Israelis begleitet von israelischen Soldaten die heilige Stätte am frühen Morgen besucht. Jugendliche Palästinenser aus dem benachbarten Balata-Flüchtlingslager warfen den Angaben zufolge Steine auf die Gruppe, die israelische Armee antwortete mit Tränengas.

Die Stätte im besetzten Westjordanland, die als Grab des biblischen Patriarchen Josef verehrt wird, war in den vergangenen Jahren mehrmals Ziel von Attacken; das Grab selbst wurde zerstört.

Todesopfer während Tunnelunruhen

Während der sogenannten Tunnelunruhen 1996 und nach Beginn der zweiten Intifada im Herbst 2000 forderten Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern in unmittelbarer Nähe des Josefsgrabs zahlreiche Todesopfer. Nachdem es zwischenzeitlich geschlossen war, steht das Grabmal nun Juden zu bestimmten Zeiten für vorangekündigte Besuche offen.

Den Osloer Verträgen zufolge sollte das Grab als Enklave im Palästinensergebiet unter israelischer Verwaltung bleiben. Nach einem palästinensischen Angriff auf israelische Soldaten am Grab im Herbst 2000 gab die israelische Armee das Monument auf. Fromme Juden pilgerten weiterhin zum Grab. Mehrere kamen seitdem auf dem Weg dorthin ums Leben.


Quelle:
KNA