Erklärung des Interkulturellen Rats

Juden, Christen und Muslime rufen zu Frieden in Nahost auf

Juden, Christen und Muslime in Deutschland haben angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen gemeinsam zum Frieden im Nahen Osten aufgerufen. "Nur durch Verhandlungen sind Verbesserungen zu erwarten", heißt es in einer Erklärung des Interkulturellen Rats.

 (DR)

Schon bisherige Waffengänge hätten keine Lösungen in der Region gebracht. Die Bundesregierung und die EU wird gebeten, weiterhin verstärkt für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten einzutreten.

"Dringend erforderlich ist es, die Zivilbevölkerung in keiner Weise in Kampfhandlungen zu verwickeln und insbesondere Kinder, Frauen, Alte und Kranke in Sicherheit zu bringen", so die Unterzeichner.

Dabei handelt es sich um Rabbiner Henry G. Brandt vom Zentralrat der Juden in Deutschland, Ayyub Axel Köhler, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Jürgen Micksch, Vorsitzender des Interkulturellen Rats in Deutschland sowie Barbara Rudolph, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.

"Hasspotenziale haben sich aufgeschaukelt"
In den vergangenen Jahrzehnten hätten sich Hasspotenziale im Nahen Osten aufgeschaukelt, die zu Gewalt und Terrorismus führten, so die Erklärung. "Wir müssen verhindern, dass solche Konflikte auch auf Deutschland übertragen werden." Zugleich gebe es auf allen Seiten ein beachtliches Engagement für Frieden und Verständigung, das es weiter zu stärken gelte. Diese Kräfte seien zu einer engen Zusammenarbeit aufgerufen, damit ein stabiles friedliches Miteinander erreicht werden könne.

Mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft kann es laut Erklärung gelingen, effektive Kontrollmechanismen aufzubauen, um Fragen der Sicherheit und Wirtschaftsentwicklung unter Beachtung der Menschenrechte zu regeln. "Unsere Religionen verpflichten uns, Hass und Gewalt zu überwinden." Als Juden, Christen und Muslime setze man sich in Deutschland und in der Welt gemeinsam für den Frieden, Gerechtigkeit und ein zivilisiertes Zusammenleben ein.

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