Transrapid-Pläne für Iran lösen Debatte aus

Deutsche Züge an Judenhasser?

Die Pläne für eine Transrapid-Strecke im Iran sorgen für Diskussionen in Deutschland. Der CSU-Außenexperte Eduard Lintner sagte der "Bild"-Zeitung: "Solange Teheran den Holocaust leugnet und Israel von der Landkarte tilgen will, sollten wir keine solchen Geschäfte mit den Mullahs machen." Der Fernsehmoderator Michel Friedman nannte das Projekt einen Skandal. "Iran ist das gefährlichste Land der Welt, hat einen antisemitischen Irren an der Spitze. Den muss man boykottieren, anstatt ihm aus wirtschaftlichen Gründen hinterher zu rennen", sagte er.

 (DR)

Der CDU-Außenpolitiker Eckart von Klaeden sagte der Zeitung, das iranische Angebot mache keinen seriösen Eindruck. Der Iran will eine rund 800 Kilometer lange Trasse von Teheran in die Pilgerstadt Maschhad bauen lassen. Die Münchner Ingenieurfirma Schlegel soll dazu eine Machbarkeitsstudie erstellen.

FDP: Mit Iran schimpfen und gleichzeitig Geschäfte machen
Der niedersächsische Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) sprach sich dagegen für einen Export der Magnetschwebebahn in den Iran aus. Ein solches Projekt müsse unbedingt geprüft werden, sagte Hirche der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das Urananreicherungsprogramm und das Abstreiten des Holocaust müssten zwar scharf gegeißelt werden. "Aber ich denke, man bringt niemanden in der Welt von einer so genannten Schurkenrolle ab, indem man ihn ausschließlich in die Ecke stellt", sagte Hirche. Vielmehr müsse versucht werden, auch Brücken zu bauen, um Veränderungen zu ermöglichen. Dafür scheine ihm die Diskussion über das Transrapid-Projekt durchaus ein Beispiel zu sein.

Der FDP-Politiker empfahl zugleich, die iranische Opposition in die Debatte über das Exportprojekt ein zu beziehen.