Zentralrat der Juden nimmt Bischof Mixa in Schutz - Kardinal Lehmann glättet im domradio die Wogen

Kinderkrippendebatte galore

Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan J. Kramer, hat den Augsburger Bischof Walter Mixa in Schutz genommen. Der Vergleich des SPD-Parteivorsitzenden Kurt Beck, der den Bischof "mit einem Katzentier" verglich, zeige, wie verlottert die politische Diskussion derzeit sei, sagte Kramer am Mittwoch in Berlin. Kardinal Karl Lehmann äußerte sich gegenüber domradio erneut schlichtend, er sei mit Mixa in der Bewertung der Kindertagesstätten nicht einer Meinung und bedaure Mixa Wortwahl, teile aber dessen Sorgen.

 (DR)

Mixa hatte die Familienpolitik der Bundesregierung zum massiven Ausbau von Kinderkrippen kritisiert. Sie degradiere Frauen zu "Gebärmaschinen". Beck hatte daruafhin Mixa in einem Witz indirekt mit einem kastrierten Kater verglichen.

Zugleich warb Kramer für Toleranz und Verständnis der Religionen untereinander. Trotz Globalisierung scheine es bisweilen, dass sich die unterschiedlichen Kulturen innerlich nicht näher gekommen zu seien. So werde der Islam in Europa immer noch als exotisch wahrgenommen. Integration vollziehe sich aber erst dann, wenn andere Kulturen und Religionen nicht als Überfremdung, sondern als eine Bereicherung der pluralistischen Gesellschaft empfunden würden, so Kramer. Der Generalsekretär äußerte sich beim Annemarie-Schimmel-Forum zum Thema "Religion und Integration".