Fastenhirtenbrief von Joachim Kardinal Meisner

Sonntag ist Eucharistietag

In seinem Fastenhirtenbrief hat Joachim Kardinal Meisner zur Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst aufgerufen. In einem zweiten Brief widmete er sich dem Rücktritt des Papstes - der ihn tief bewege.

 (DR)

"Der Herr sucht solche Typen, die das wenige, was in ihren Händen und Herzen ist, weggeben, für die, die noch weniger haben." In seinem am Wochenende veröffentlichten Fastenhirtenbrief ruft Joachim Kardinal Meisner dazu auf, die österliche Bußzeit zum Teilen zu nutzen. Zeit und Aufmerksamkeit sollten anderen Menschen gewidmet werden, in der gemeinsamen Ausrichtung auf Christus.

Sonntäglicher Gottesdienst im Mittelpunkt

Meisner schlug vor, Mitmenschen zur Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst zu bewegen – damit aus "traurigen Menschen glückliche Menschen werden." Die sonntägliche Mitfeier der heiligen Messe sollte zu unserer Grundausrichtung als katholische Christen werden, heißt es in dem Fastenhirtenbrief des Erzbischofs.

Der Sonntag müsse der Eucharistietag für die Gemeinde und für die Familie bleiben oder wieder werden. Die Eucharistie, also die in der Gestalt von Brot und Wein gefeierte Gegenwart Gottes, ist zentrales Sakrament der katholischen Kirche.

Eucharistischer Kongress

Meisner warb auch für die Teilnahme am Eucharistischen Kongress Anfang Juni in Köln. Veranstalter des Kongresses unter dem Leitwort "Herr, zu wem sollen wir gehen?" ist die Deutsche Bischofskonferenz, Gastgeber das Erzbistum Köln. Im Mittelpunkt des Großtreffens steht die Eucharistie.

Geplant sind nach dem Vorbild des Kölner Weltjugendtags 2005 Gottesdienste, Glaubensgespräche, Gebetsnächte, Beichtgelegenheiten, theologische Vorträge, Kulturveranstaltungen und eine Abschlussmesse im Rheinenergie-Stadion. Allerdings sind neben den Jugendlichen auch alle anderen Generationen eingeladen. Erwartet werden rund 60.000 Teilnehmer.

"Letztes Zeichen selbstloser Hirtensorge"

Meisner schrieb den Fastenhirtenbrief am Dreikönigstag, vor dem Rücktritt des Papstes. Dieses unerwartete Ereignis habe ihn dazu bewegt, noch einen weiteren Hirtenbrief zu verfassen, hieß es bei der Verlsung der Briefe am Sonntagmorgen. Der Schritt des Papstes bewege ihn tief, so Meisner. Er mache seinen Platz frei für einen Nachfolger, der jünger und in Körper und Geist noch kräftig sei. Dies sei vielleicht das letztes Zeichen der selbstlosen Hirtensorge Benedikt des XVI. für das Heil der Menschen.

Meisner forderte die Gläubigen dazu auf, dem Hl. Vater Verständnis für seinen Schritt entgegenzubringen und ihn durch das Gebet und die Christus-Nachfolge zu unterstützen. "Das Gebet ist die verborgene Großmacht der Welt- setzen wir sie ein."


Quelle:
DR , KNA