Feierliches Pontifikalamt zum Abschluss der Domwallfahrt

Der Umwelt Rechenschaft geben

Die 5. Kölner Domwallfahrt ist am Sonntag mit einem feierlichen Gottesdienst im Kölner Dom beendet worden. Kardinal Joachim Meisner forderte in seiner Predigt die Christen auf, ihrer Umwelt Rechenschaft von dem zu geben, was sie bewegt und was sie erhoffen. An der Feier nahmen mehrere hundert Gläubige teil. Sie hatten ein letzten Mal Gelegenheit, den Pilgerweg in der Kathedrale zur Mailänder Madonna, dem Dreikönigenschrein und dem Gerokreuz zu gehen.

 (DR)

"Wir sind nicht auf unser eigenes Tun, Planen und Rechnen angewiesen, sondern dürfen auf die unerschöpfliche Kraft des Geistes Gottes vertrauen", so der Erzbischof. Der Geist Gottes wecke die Augen für die Gefährdung der Schöpfung durch menschlichen Missbrauch. Weiter mahnte Meisner, das Leben der Menschen zu schützen, besonders das ungeborene.



Am Vorabend feierte der Kardinal mit rund 1.000 Jugendlichen im Dom eine Vigilfeier. Bei dem Nachtgebet verlas er eine Botschaft von Papst Benedikt XVI. Dieser warnte die Jugendlichen vor den zerstörerischen und gefährlichen Auswirkungen von Habgier und Selbstsucht. Wahres Glück finde man nur bei Gott, der allein die tiefsten Sehnsüchte des Herzens stillen könne. Der Kardinal selbst appellierte in seiner Ansprache an die Jugend, nicht den gerade gängigen Trends in der Gesellschaft zu folgen. Er wandte sich gegen eine "gnadenlose Jagd nach dem persönlichen Vorteil" und eine "raffgierige Art, meine 80 oder 90 Jahre mit ihren Möglichkeiten bis zum Rand auszubeuten".



Die Domwallfahrt war am Mittwoch eröffnet worden. Genaue Teilnehmerzahlen gibt es noch nicht; im vorigen Jahr kamen laut Erzdiözese rund 72.000 Menschen. Im Zentrum stand der an allen Tagen geöffnete Pilgerweg, der unter dem Dreikönigenschrein in der Kathedrale hindurchführte. Zudem gab es Gottesdienste, Andachten und Meditationen. Das Motto lautete: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt."

Zum Begleitprogramm gehörten Filme, Konzerte, Diskussionen und eine Vortragsreihe über Generationenfragen und das Thema Sterbebegleitung. Der Samstag war besonders den Jugendlichen gewidmet, die in einer Sternwallfahrt zum Dom pilgerten. Ebenfalls am Samstag läuteten bei einer Glockenvigil ab 19.30 Uhr nacheinander die Glocken des Doms sowie aller Innenstadtkirchen. Beim Abschlussgottesdienst am Sonntag gab es einen besonderen Segen für Ehejubilare. Die Wallfahrt fand erstmals 2006 statt. Meisner hatte sie unter dem Eindruck des Weltjugendtags 2005 angestoßen.