Kirchen appellieren an Muslime zu Beginn des Ramadans

"Soziale Nähe durch räumlichen Abstand"

In einem Grußwort an Muslime zum Fastenmonat Ramadan sprechen sich die großen Kirchen in Nordhrein-Westfalen für einen gemeinsamen Einsatz der Religionen nach der Pandemie aus. Auch Niedersachsens Ministerpräsident richtet Grüße aus.

Eine Muslima im Gebet / © Lili Aini (shutterstock)

"Die Corona-Zeit zeigt uns an vielen Stellen, was wir in unserer Gesellschaft besser, gerechter, menschenfreundlicher gestalten können und müssen", heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Botschaft. "Davon nicht zu schweigen und da, wo wir können, engagiert zu handeln, ist unsere Aufgabe als Glaubensgemeinschaften."

Das Vertrauen auf Gott trage in den Herausforderungen der Corona-Krise, heißt es in der Grußbotschaft der fünf katholischen Bistümer und drei Landeskirchen. Dieses Vertrauen sei auch die Grundlage im gemeinsamen Einsatz für eine bessere Welt in der Zeit nach der Pandemie.

Von katholischer Seite unterzeichneten Erzbischof Hans-Josef Becker (Paderborn), Bischof Helmut Dieser (Aachen), Bischof Felix Genn (Münster), Bischof Franz-Josef Overbeck (Essen) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) das Grußwort. Für die evangelischen Landeskirchen im Rheinland, in Westfalen und in Lippe unterschrieben Präses Thorsten Latzel, Präses Annette Kurschus und Landessuperintendent Dietmar Arends.

Mahnung zur Einhaltung der Corona-Regeln

Auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat Grüße an alle Muslime des Landes gesandt und zugleich die Einhaltung der Corona-Regeln angemahnt. "Leider können wir den Ramadan auch in diesem Jahr nicht so begehen, wie wir das in den vergangenen Jahren gewohnt waren", sagte Weil am Dienstag in Hannover.

Es gelte, die Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln zu beachten, um die eigene Gesundheit und die anderer Menschen zu schützen. "Wir danken allen Musliminnen und Muslimen sowie den Moscheegemeinden in Niedersachsen für ihr umsichtiges Verhalten und bitten sie auch weiterhin um Unterstützung", so Weil.

"Auch dieses Jahr gilt die Devise, soziale Nähe zu zeigen, indem man räumlichen Abstand wahrt", sagte die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf. "Das ist nicht ganz einfach. Insbesondere der Verzicht auf große gemeinsame Gebete in der Moschee und große Zusammenkünfte beim Fastenbrechen wird vielen sicherlich sehr schwer fallen."

 

Quelle:
KNA
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