Plakatwerbung mit Koranzitat in Türkei nach Protesten entfernt

Warnung vor Freundschaft mit Juden und Christen ein Missverständnis?

Mit einem Koranzitat versehene Werbeplakate in der türkischen Stadt Konya sind nach Protesten wieder entfernt worden. Gelehrte räumen ein, dass der verwendete Kronanvers im historischen Kontext gelesen werden müsse.

Plakate warben mit Vers 51, Kapitel 5 des Koran / © New Africa (shutterstock)
Plakate warben mit Vers 51, Kapitel 5 des Koran / © New Africa ( shutterstock )

Konkret geht es um Vers 51, Kapitel 5 des Koran: "Nimm Dir keine Juden und Christen als Freunde, denn sie sind Verbündete", heißt es darin unter anderem. Auf den an offiziellen Werbeplätzen angebrachten Plakaten waren zudem ein Kreuz, ein Judenstern sowie Blutstropfen abgebildet.

Plakate lösten Proteste aus

Nachdem die Tafeln auf Online-Plattformen wie Twitter für Ärger und Proteste sorgten, zog die AKP-Stadtregierung nun offenbar Konsequenzen: Die Plakate wurden inzwischen abgehängt. Die Stadtverwaltung selbst sei für die Motive nicht verantwortlich, versicherte ein Sprecher am heutigen Mittwoch.

Ultrakonservative Tendenzen?

Islamische Gelehrte betonten derweil, die zitierte Koranpassage müsse im historischen Kontext betrachtet werden. Die zentralanatolische Stadt Konya gilt als konservativ geprägte Gemeinde und als Hochburg der AKP. Bei den Kommunalwahlen im März stimmten 70 Prozent der Bürger für die Regierungspartei.


Quelle:
KNA