Frauen protestieren gegen Burkini-Verbot in Schwimmbädern

Burkini-Kontrollen in Frankreich

Schwimmbäder in Frankreich verbieten das Tragen eines Burkinis. Zuspruch kommt von der Regierung. Hygiene- oder Sicherheitsgründe sowie religiöse Motive reichen für ein Verbot jedoch nicht aus, sagt das französische Sportministerium.

Burkini-Trägerin / © Rolf Haid (dpa)
Burkini-Trägerin / © Rolf Haid ( dpa )

In Frankreich wird erneut ein Verbot sogenannter Burkinis in Schwimmbädern diskutiert. Ausgelöst wurde die Debatte von einer Gruppe von Frauen in Grenoble, die vergangene Woche im Burkini in schwammen, wie französische Medien berichten. Unterstützt werden sie von der Bürgergruppe "Alliance citoyenne".

Premierminister Edouard Philippe, Justizministerin Nicole Belloubet und die Staatssekretärin für Gleichstellung Marlene Schiappa riefen die Frauen auf, sich an die Regeln des Schwimmbads zu halten.

Schiappa betonte zugleich, dass die Regel zu einer Ungleichheit führe. Dieses Problem betreffe jedoch nur eine "kleine Minderheit", so die Staatssekretärin.

Kein Gesetz in Frankreich verbietet das Tragen von Burkinis in Schwimmbädern. Die Einrichtungen können selbst über ihre Regeln entscheiden.

Bekleidungskontrolle am Eingang

Der Bürgermeister von Grenoble, Eric Piolle (Grünen) kündigte an, die Regeln in diesem Sommer nicht ändern zu wollen. Die Regierung solle aber klären, welche Schwimmbekleidung in staatlichen Schwimmbädern zulässig sein soll.

Mitte Juni hatte das Sportministerien Leitlinien zu Religion im Sport veröffentlicht. Demnach darf der Burkini nicht ausschließlich aus Hygiene- oder Sicherheitsgründen oder aus religiösen Motiven verboten werden.

Die Frauen setzten ihre Demonstration laut den Berichten auch an diesem Wochenende fort. Sie diskutierten mit Schwimmbadbesuchern vor dem Eingang über das Verbot. An den Eingängen seien besonders kontrolliert worden, hieß es. Besucher mussten demnach am Eingang ihre Schwimmbekleidung zeigen. Auch Polizei war vor Ort.


Quelle:
KNA