Fastenzeit der Muslime steht kurz bevor

Wann beginnt der Ramadan?

"Ramadan" bedeutet übersetzt "der heiße Monat". Gemeint ist die Fastenzeit für gläubige Muslime. Sie beginnt im neunten Monat des islamischen Mondkalenders. Doch wann der beginnt, ist oft nicht ganz klar – auch dieses Jahr nicht.

Eine gelbe Mondsichel mit blauem Stern steht auf dem Dach der Großen Moschee von Paris / © Frederic Soreau (KNA)
Eine gelbe Mondsichel mit blauem Stern steht auf dem Dach der Großen Moschee von Paris / © Frederic Soreau ( KNA )

Für Muslime im Nahen Osten beginnt voraussichtlich am Montagabend der Fastenmonat Ramadan. Eine Entscheidung soll am heutigen Sonntagabend gefällt werden, entschied laut arabischen Medien der königliche Gerichtshof in Saudi-Arabien am Samstagabend. Ausschlaggebend war demnach, dass am Samstagabend die Mondsichel – nach islamischem Mondkalender Zeichen des Monatsbeginns – nicht am Abendhimmel zu sehen war.

Der Beginn des Ramadan wird durch die jeweiligen geistlichen Autoritäten unter Hinzuziehung von astronomischen Berechnungen sowie der Sichtbarkeit der Mondsichel festgelegt. Zahlreiche muslimische Länder folgen zudem traditionell der Entscheidung Saudi-Arabiens, in dem die heiligen muslimischen Stätten Mekka und Medina liegen. Die zuständigen Mondsichtungsausschüsse in Katar und Australien haben den Beginn des Fastenmonats laut Medienberichten bereits auf Montag festgelegt. Auch in Deutschland beginnt der Ramadan an diesem Tag.

Was sich im Ramadan ändert

In Jerusalem rief Großmufti Scheich Mohammed Hussein Muslime auf, am Sonntagabend Mondsichtungen der islamischen Wakf-Behörde zu melden.Wird am Sonntagabend erneut keine Mondsichel am Abendhimmel zu sehen sein, wird der Beginn des Fastenmonats auf Dienstagabend festgelegt.

Die palästinensische Autonomiebehörde gab bekannt, die Arbeitszeiten in Regierungsinstitutionen während des Ramadan um zwei Stunden auf täglich fünf Stunden zu reduzieren.

Besondere Situation in Israel und Palästina

Die israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT) kündigte im Vorfeld eine Reihe von Maßnahmen an, um Palästinensern aus dem Westjordanland die Einreise nach Israel zu erleichtern. Unter anderem seien 150.000 Einreisegenehmigungen ausgestellt worden. Verheiratete Paare sollen während des Ramadan von sonntags bis donnerstags sowie am 'Id al-Fitr, dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan, Verwandte in Israel besuchen dürfen.

Die Teilnahme an den Freitagsgebeten ist für Frauen sowie für Männer unter 16 Jahren und über 40 Jahren ohne Genehmigung möglich. Männer im Alter zwischen 30 und 40 Jahren müssen eine Genehmigung beantragen. Die Betriebszeiten der verschiedenen Kontrollpunkte zwischen dem Westjordanland und Israel sollen ausgeweitet und 700 Palästinensern die Ausreise über den Flughafen Ben Gurion gestattet werden.

Keine Angaben machte die Behörde über Maßnahmen für Bewohner des Gazastreifens während des Ramadan. Dort ist die Sicherheitslage nach neuen Auseinandersetzungen zwischen militanten Palästinensern und Israel äußerst angespannt.


Quelle:
KNA