Immer mehr Pilger aus Deutschland besuchen Mekka

Von Deutschland zur Hadsch

Die muslimische Pilgerreise Hadsch ist eine der fünf Säulen im Islam. Der Weg führt die Gläubigen nach Mekka. Auch aus Deutschland reisen immer mehr Muslime nach Saudi-Arabien.

Autor/in:
Christina Denz
Mekkapilger / © Saudi Press Agency (dpa)
Mekkapilger / © Saudi Press Agency ( dpa )

Immer mehr Muslime aus Deutschland entscheiden sich für die große islamische Pilgerreise Hadsch. In diesem Jahr seien weit über 10.000 Pilger aus Deutschland zu der mehrere Stationen umfassenden Reise ins saudi-arabische Mekka aufgebrochen, sagte der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Abdassammad El Yazidi, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Er berief sich auf Zahlen der saudischen Botschaft in Berlin. Auch die Zahl der Organisationen und Reiseveranstalter, die eine Pauschalreise zum Hadsch anbieten, habe in den vergangenen Jahren zugenommen.

Muslime in Deutschland heimisch

Ein Grund für die wachsende Pilgerzahl aus Deutschland sieht El Yazidi darin, dass viele Muslime hierzulande mittlerweile heimisch seien. Während sie sich in den 1970er Jahren noch als Gastarbeiter verstanden, die die religiöse Pilgerreise nach der Rückkehr in die Heimat anstrebten, sei die Bundesrepublik heute für viele Muslime zur Heimat geworden.

Der Hadsch als religiöse Sehnsuchtsreise werde von Deutschland aus geplant und gestartet. 

 

Eine kostspielige Pflicht

Viele Muslime sparen laut El Yazidi lange für die Pilgerreise. "Unter 4.000 Euro pro Person ist nichts mehr zu haben", sagte er. Die Pflicht zur Reise nach Mekka, zu dem unter anderem auch die Besteigung des Berges Arafat gehört, sei nur für jene Muslime bindend, die sich die Reise finanziell und körperlich leisten könnten.

"Wer nicht das Geld hat oder den Strapazen der Reise und ihrer Stationen nicht standhält, ist theologisch von der Pflicht der Pilgerreise befreit."

Vier Tage Opferfest

Eine wachsendes Interesse nach religiösem Pilgern, wie dies etwa im Christentum zu beobachten ist, sieht El Yazidi nicht. "Die religiöse Bedeutung der Reise ist gleich geblieben. Alle Muslime haben Sehnsucht danach, die historischen Stätten ihres Glaubens zu erleben." Allerdings könnte auch eine wachsende muslimische Mittelschicht in Deutschland dazu beitragen, dass sich mehr Muslime die Reise endlich leisten könnten.

Noch bis Samstag pilgern insgesamt rund zwei Millionen gläubige Muslime nach Mekka, um dort unter anderem die Kaaba in der großen Moschee zu umrunden. Das Opferfest, das in diesem Jahr am Dienstag begann, gilt als höchster Feiertag der muslimischen Welt.

 

Quelle:
epd