Bischof von Lüttich entsetzt nach Attentat

Solidarität mit den Opfern

Nach dem Attentat im belgischen Lüttich mit vier Toten hat die Bundesstaatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Lüttichs Bischof Jean-Pierre Delville drückte tiefe Betroffenheit und Solidarität mit den Opfern und Angehörigen aus.

 (DR)

Der Tatverlauf deute auf einen terroristischen Hintergrund hin, zitiert die Zeitung "Le Soir" (Dienstag) einen Sprecher der Behörde. Der Täter soll Islamist gewesen sein.

Der Mann hatte am Dienstagmorgen nach bisherigen Informationen zunächst zwei Polizistinnen angegriffen, dabei eine Dienstpistole erbeutet und die Beamtinnen erschossen. Kurz darauf tötete er einen unbeteiligten 22-Jährigen, der gerade im Auto vorbeifuhr.

Häftling auf Freigang

Anschließend nahm der Mann den Angaben zufolge eine Frau als Geisel und verschanzte sich mit ihr in einer nahegelegenen Schule. Eine Sondereinheit der Polizei tötete den Angreifer am Ende. Weitere Polizisten seien verletzt, hieß es. Der Zeitung "La Libre" zufolge schrie der Täter im Tatverlauf die arabische Parole "Allahu akbar" (Gott ist groß).

Laut den Medienberichten handelte es sich um einen Häftling auf Freigang. Er war demnach am Sonntag für einige Stunden aus dem Gefängnis entlassen worden und hätte sich bis Montagabend wieder dort einfinden müssen. Er soll sich in Haft islamistisch radikalisiert haben und bislang mit Drogenhandel und Diebstahl aufgefallen sein.

Lüttichs Bischof tief betroffen

Den Berichten zufolge sitzen in belgischen Gefängnissen etwa 400 Islamisten. Premierminister Charles Michel sprach von "feiger und blinder Gewalt". Im Lütticher Rathaus wurde ein Kondolenzbuch ausgelegt.

Lüttichs Bischof Jean-Pierre Delville drückte tiefe Betroffenheit und Solidarität mit den Opfern und Angehörigen aus. Er dankte den Sicherheitskräften, die mit "Entschlossenheit und Mut" reagiert hätten. Für Dienstagabend war nahe dem Tatort ein Gedenkgottesdienst geplant.


Quelle:
KNA