Imame auf Friedenstour gegen islamistischen Terror

Besuch europäischer Anschlagsorte

Rund 60 Imame aus Frankreich und anderen europäischen Ländern wollen ein Zeichen gegen Terror setzen. Dazu werden sie bei einer Tour durch Europa Städte aufsuchen, in denen es besonders schwere islamistische Anschläge gegeben hat.

Österreichs Imame setzten bereits Zeichen gegen Terror / © Herbert Neubauer (dpa)
Österreichs Imame setzten bereits Zeichen gegen Terror / © Herbert Neubauer ( dpa )

Die Tour ist zwischen dem 9. und 14. Juli geplant. Der "Marche des Musulmans contre le terrorisme" ("Marsch der Muslime gegen den Terrorismus") beginnt am Sonntag an der Berliner Gedächtniskirche, am Ort des Anschlags vom 19. Dezember 2016 auf dem Weihnachtsmarkt, wie die Kirchengemeinde am Montag in Berlin mitteilte.

Die Imame wollen anschließend nach Brüssel fahren und über weitere Stationen wie Toulouse und Nizza schließlich am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, in Paris eintreffen.

Auf ihrer Friedenstour wollen die Imame, darunter sechs aus Berlin, für die Opfer beten und ein Gegenbild des Islam zeigen, wie es heißt. Für sie wie für viele Muslime sei der Islam eine Religion des Friedens und wolle zu einem guten Zusammenleben der Menschen beitragen.

Auftakt mit Vertretern aus Politik und Kirche

Beim Auftakt des Marsches am Sonntag werden die europäischen Imame unter anderem von Vertretern der Bundesregierung, des Berliner Senats und von Berlins evangelischem Bischof Markus Dröge begrüßt. Angefragt seien zudem Rabbiner und Rabbinerinnen aus der Bundeshauptstadt. Die Abschlussveranstaltung am 14. Juli in Paris wird den Angaben zufolge auf dem Fernsehkanal France 2 direkt übertragen.

Organisatoren des Friedensmarsches sind den Angaben zufolge Imam Hassen Chalghoumi aus dem Pariser Vorort Drancy und der jüdische Schriftsteller Marek Halter. "Wenn unsere Religion vom IS zur Geisel genommen wird, müssen wir reagieren", erklärte Chalghoumi.

Aus Berlin nimmt unter anderem Imam Taha Sabri von der "Neuköllner Begegnungsstätte - Dar-Al-Salam-Moschee" an der Tour teil. Vorwürfe gegenüber Sabri, die Dar-Al-Salam-Moschee unterstütze islamistische Tendenzen, "halten wir für unbegründet oder seit Jahren überholt", erklärte die evangelische Kirchengemeinde.


Quelle:
epd