Dröge: Kirche kann innermuslimischen Dialog unterstützen

Islamisch miteinander sprechen

Der Berliner Bischof Markus Dröge hat die Kirchen zum Dialog mit Moscheegemeinden aufgerufen. "Unsere Rolle muss oft 'dazwischen' sein", sagte Dröge in seiner Predigt am Ostermontag in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.

Bischof Markus Dröge in der Gedächtniskirche / © Michael Kappeler (dpa)
Bischof Markus Dröge in der Gedächtniskirche / © Michael Kappeler ( dpa )

"Das kann auch heißen, gerade solche Dialogpartner zu unterstützen, die sich um Öffnung, um gesellschaftliches Engagement und auch um Klärungsprozesse in der eigenen Gemeinschaft bemühen, ohne bereits dafür anerkannt zu sein", so Dröge. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz bezog sich dabei auf eine umstrittene Friedenskundgebung unter dem Motto "Religionen für ein weltoffenes Berlin" am 16. März auf dem Berliner Breitscheidplatz.

Am Ort des Terroranschlages

Initiatoren der Demonstration waren unter anderem die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde und die Neuköllner Dar-Assalam-Moschee. Aufgerufen zu der Kundgebung am Ort des Terroranschlages vom 19. Dezember hatten mehr als 20 verschiedene religiöse Gruppierungen. Als Redner traten unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und die evangelische Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein auf. Vor der Kundgebung hatte es heftigen Wirbel um die Veranstaltung gegeben, weil mehrere muslimische Unterstützer dem Umfeld des Islamismus zugerechnet werden.

Islamistische Prediger

Laut Verfassungsschutz sollen in der Dar-Assalam-Moschee in der Vergangenheit mehrmals islamistische Prediger aufgetreten sein. Ihr Imam Mohamed Taha Sabri wendet sich nach eigenen Worten allerdings gegen jegliche Radikalisierung. Für seine Verdienste um die Integration von Muslimen wurde er im Oktober 2015 vom Regierenden Bürgermeister mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet.


Quelle:
epd