Verband kritisiert Teilnahme von Kindern an Ramadan-Fasten

Gesundheit und Schulpflicht gehen vor

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat eine Teilnahme von Grundschülern am Fasten während des Ramadans kritisiert. Lehrer hätten den Verband darüber informiert, teilte der VBE am Mittwoch in Berlin mit. 

Schulkinder mit Tornister (dpa)
Schulkinder mit Tornister / ( dpa )

Danach essen und trinken die Kinder während eines Schultages nichts und sind deshalb zu erschöpft, um am Unterricht teilzunehmen. "Wir respektieren die Ausübung religiöser Vorschriften", betonte der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann. In der Regel gingen muslimische Eltern verantwortungsbewusst damit um. Es sei aber eine Grenze überschritten, wenn die Gesundheit der Kinder und der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule litten.

Der VBE betonte, dass die Schulpflicht auch während des Ramadan gelte. Es bestehe lediglich die Möglichkeit, Kinder von einzelnen schulischen Veranstaltungen - etwa einem Sportfest - aus religiösen Gründen zu befreien. Der VBE rät Schulen, die Eltern von Kindern, die sich trotz erkennbarer Erschöpfung weigerten, zu essen oder zu trinken, zu benachrichtigen, um die Kinder abzuholen. Wenn sie eine ernste gesundheitliche Gefahr vermuteten, sollten sie einen Arzt hinzuziehen. Zudem sollten Imame Eltern darüber aufklären, dass Kinder unter zwölf Jahren auf keinen Fall am Fasten teilnehmen sollten.


Quelle:
KNA