Glaube weiter für Mehrheit der Weltbevölkerung wichtig

Gott bewegt die Welt

"Was glaubst du denn?" ​Für gut die Hälfte der Weltbevölkerung spielt Glaube eine wichtige Rolle. Für rund 53 Prozent gehört das Gebet zu ihrem täglichen Leben dazu, wie aus einer aktuellen Studie des Pew Research Center hervorgeht. 

Eine kleine Weltkugel in der Hand / © kram-9 (shutterstock)
Eine kleine Weltkugel in der Hand / © kram-9 ( shutterstock )

Die Frage, ob Religion allgemein wichtig sei, bejahten sogar 62 Prozent. Etwas anders sah das Ergebnis demnach bei der Frage aus, ob der Glaube an Gott wichtig für gute moralische Werte sei. Hier sprach sich eine knappe Mehrheit (51 Prozent) gegen die Aussage aus.

Laut der Erhebung sind zudem die Menschen in Entwicklungsländern religiöser als in den Industriestaaten. In Deutschland hätten 61 Prozent der Befragten erklärt, der Glaube an Gott sei "nicht nötig", um ethisch zu leben. In Schweden vertraten danach 90 Prozent diese Meinung, in Frankreich 84 Prozent, in Tschechien 80 Prozent und in den USA 54 Prozent.

Große Unterschiede zwischen Ländern und Einkommensniveaus

In Indonesien und in den Philippinen sagten dagegen jeweils 96 Prozent, man müsse für ein moralisches Leben an Gott glauben. In Kenia waren 95 Prozent und in Brasilien 84 Prozent dieser Ansicht. Für die Studie wurden den Angaben zufolge von Mai bis Oktober 2019 insgesamt 38.426 Personen in 34 Ländern befragt.

Auffällig sei, dass sich die Werte in dieser Frage in manchen Ländern sehr unterschiedlich entwickelt hätten. So seien es in Russland (37 Prozent) rund 11 Prozent mehr als noch 2002, für die ein Zusammenhang zwischen Moral und Gottesglaube bestehen, während es in der Ukraine (50 Prozent) im gleichen Zeitraum 11 Prozent weniger geworden seien.

Laut dem Pew-Institut sind Menschen mit niedrigen Einkommen, ältere Menschen und Menschen ohne höhere Bildung eher der Ansicht, man brauche den Glauben an einen Gott für ein ethisches und moralisches Leben. In den USA sagten 56 Prozent der Befragten aus der unteren Einkommenshälfte und 32 Prozent der Befragten aus der oberen, man brauche Gott, um moralisch zu leben.

Unterschiede auch in den verschiedenen Altersgruppen

Auch die Ansichten der Menschen aus den unterschiedlichen Altersgruppen unterschieden sich laut Studie deutlich: In Südkorea erklärten 64 Prozent der über 50-Jährigen und 20 Prozent der Menschen zwischen 18 und 29 Jahren, man brauche einen religiösen Glauben für ein moralisches Leben.

Menschen mit höherer Bildung kommen nach eigenen Angaben für ein ethisches Leben eher ohne religiösen Glauben aus als Menschen mit wenig Bildung, hieß es weiter. In Argentinien erklärten 59 Prozent der Menschen mit geringer Bildung und 26 Prozent der höher Gebildeten, man brauche den religiösen Glauben. In Griechenland waren es 59 Prozent beziehungsweise 32 Prozent, in Israel 56 Prozent/39 Prozent und in Deutschland 41/27 Prozent. Für politisch konservativ orientierte Menschen ist der religiöse Glaube laut Studie wichtiger als für Menschen links von der Mitte.


Quelle:
KNA , epd