Muslime: Ostdeutsche AfD-Wähler sind keine besorgten Bürger

"Naive Proteste"

Nach den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen werden die Gründe für die hohe AfD-Affinität der Wähler gesucht. Dass der Erfolg der Partei hauptsächlich von "besorgten Bürgern" komme, bezweifelt der Zentralrat der Muslime.

Zucker für den Osten? Bonbon der AfD. (shutterstock)

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland warnt davor, die AfD-Wähler in Ostdeutschland als besorgte Bürger zu bezeichnen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek: "Wir müssen uns nicht weiter etwas vormachen, dass diese Wähler Protestwähler oder einfach nur naiv sind. Ich glaube, sie wissen, dass sie mit ihrer Stimme Rechtsextremisten zu Sitzen in den Parlamenten verhelfen."

Positionen der AfD wie etwa die der Landespartei in Sachsen bezeichnete Mazyek als grundgesetzfeindlich: "Nicht die Muslime in Deutschland, sondern die AfD muss sich zur Demokratie bekennen." Wenn die Partei Hassfantasien habe und behaupte, der Islam sei eine Ideologie und keine Religion, widerspreche das dem Grundgesetz. "Das ist nicht nur eine religionsfeindliche, sondern eine grundgesetzfeindliche Position", kritisierte der Zentralratsvorsitzende. Er empfinde das als Aberkennung seiner Selbstbestimmung, erklärte Mazyek.


Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime / © Alexander Heinl (dpa)
Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime / © Alexander Heinl ( dpa )
Quelle:
KNA