Zentralrat der Muslime: AfD-Programm durchzogen von Demagogie

Intoleranz und Respektlosigkeit

Der Zentralrat der Muslime und der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisieren die Beschlüsse des Afd-Parteitags in Stuttgart heftig. Mit dem Programm verlasse die AfD den Boden des Grundgesetzes, hieß es.

AfD-Bundesparteitag / © Marijan Murat (dpa)
AfD-Bundesparteitag / © Marijan Murat ( dpa )

Das auf dem Parteitag in Stuttgart verabschiedete AfD-Programm ist nach Ansicht des Zentralrates der Muslime durchzogen von "Demagogie und Populismus". Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek: "Ein solch islamfeindliches Programm hilft kein Deut, Probleme zu lösen, sondern spaltet nur unser Land." Ein Minarett-Verbot löse weder soziale Ungerechtigkeiten noch Rentenprobleme, so Mazyek.

Zuvor hatte auch der Zentralrat der Juden die religionspolitischen Beschlüsse des Afd-Parteitags in Stuttgart heftig kritisiert. "Die programmatischen Beschlüsse der AfD vom Wochenende haben die religionsfeindliche Haltung dieser Partei glasklar deutlich gemacht. Damit verlässt die AfD den Boden unseres Grundgesetzes", erklärte Präsident Josef Schuster am Sonntag in Berlin.

Vor allem die gegen den Islam gerichteten Passagen im Programm zeigten die Intoleranz und Respektlosigkeit der Partei vor religiösen Minderheiten, so Schuster weiter.

Einen Angriff auf das Judentum stellt nach den Worten des Zentralratspräsidenten die Ablehnung des Schächtens dar. "Dies dürfen wir nicht hinnehmen." Die Ausführungen im Parteiprogramm seien "der durchsichtige Versuch, unsere Gesellschaft zu spalten und das friedliche Miteinander zu hintertreiben".


Quelle:
KNA