Zentralrat sagt für Flüchtlinge Fastenbrechen ab

Gastfreundschaft für Bedürftige

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) verzichtet in diesem Jahr auf das traditionelle Fastenbrechen mit Politik und Gesellschaft. Stattdessen sollen muslimische Gemeinden dabei unterstützt werden, Flüchtlinge zum Fastenbrechen einzuladen.

Muslime beim gemeinsamen Fastenbrechen am 9.8.12 in Köln (dpa)
Muslime beim gemeinsamen Fastenbrechen am 9.8.12 in Köln / ( dpa )

"Der heilige Monat Ramadan ist wie kein anderer Monat geeignet, die Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit, ein respektvolles Miteinander gegenüber muslimischen und nichtmuslimischen Freunden, Nachbarn, Partnern und insbesondere von bedürftigen Menschen zu praktizieren", sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek. Dies wolle der Zentralrat in diesem Jahr insbesondere den Flüchtlingen gegenüber zum Ausdruck bringen.

Auch Kanzlerin bei Fastenbrechen zu Gast

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will erstmals an einem muslimischen Fastenbrechen teilnehmen. Wie Vize-Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Freitag mitteilte, soll dies am Dienstagabend in der Berliner Villa Borsig stattfinden, dem Gästehaus des Auswärtigen Amtes. Die Kanzlerin wolle damit ein Zeichen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt geben.

An dem multireligiösen Empfang der Ausländerbeauftragten der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), sollen ferner der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, für die Bischofskonferenz die Stellvertretende Leiterin den Katholischen Büros in Berlin, Katharina Jestaedt, der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sowie der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland, Alois Glück, und die Sprecherin des Koordinationsrats der Muslime, Nurhan Soykan, teilnehmen.

Ramadan bis Mitte Juli

Der muslimische Fastenmonat Ramadan findet dieses Jahr vom 18. Juni bis 16. Juli statt. In dieser Zeit sollen die Gläubigen von der Morgen- bis zur Abenddämmerung nichts essen und trinken. Traditionell wird das Fasten nach dem Abendgebet mit dem gemeinschaftlichen Mahl, auf Arabisch Iftar, gebrochen, zu dem häufig auch Nicht-Muslime eingeladen werden.


Quelle:
KNA