Bewegliche "Heilige Pforte" unterwegs in Wales

Mobile Barmherzigkeit

In Wales will die katholische Kirche mit einer transportablen "Heiligen Pforte" auch kranken und weniger mobilen Menschen einen sogenannten Ablass ermöglichen.

Erste geöffnete Heilige Pforte in Bangui / © Guiseppe Cacace/Reuters Pool (dpa)
Erste geöffnete Heilige Pforte in Bangui / © Guiseppe Cacace/Reuters Pool ( dpa )

Das rund drei Meter hohe, tragbare weiße Tor mit der Aufschrift "Mercy" (Barmherzigkeit) soll jeden Samstag in einer anderen Kirche der Diözese Wrexham aufgestellt werden, wie das Magazin "Catholic Herald" berichtet.

Mobiles Zeichen der Barmherzigkeit

Die Diözese verwies darauf, dass es immer mehr Senioren im Bistum gebe, die die Reise zur Kathedrale von Wrexham nicht antreten könnten. Dort gibt es wie in vielen anderen Kirchen weltweit im vom Papst ausgerufenen "Jahr der Barmherzigkeit" eine sogenannte Heilige Pforte. Die Initiative des Bischofs von Wrexham, Peter Brignall, ziele darauf ab, "Gottes Barmherzigkeit auf alle zu erstrecken, indem die Pforte direkt zu den Menschen gebracht wird".

Nachlass zeitlicher Bußstrafen für Sünden

Der Ablass ist ein Nachlass zeitlicher Bußstrafen für die Sünden, die man gebeichtet hat und die hinsichtlich der Schuld schon vergeben sind. Entstanden aus verschiedenen Elementen des spätantiken und frühmittelalterlichen Bußwesens, stellt er eine besondere Form des Umgangs mit dem Büßer dar, die nur die katholische Kirche kennt. Im 16. Jahrhundert führte der Streit um den käuflichen Erwerb des Ablasses zu Reformation und Kirchenspaltung. Seit dem Konzil von Trient (1545-1563) ist die Verbindung von Geld und Ablass verboten.

Die heutige katholische Ablasslehre wurde von Papst Paul VI. 1967 neu festgelegt. Papst Franziskus hat im April 2015 in der Bulle für das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit den Ablass bestätigt und im September durch zusätzliche Anweisungen erweitert.


Quelle:
KNA