Bischof Overbeck zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit

"Soziale Tugend der Christen"

Barmherzigkeit habe nichts mit falschem Mitleid zu tun, sondern mit Hilfsbereitschaft. Das erklärte Bischof Franz-Josef Overbeck, als er am Dienstagebend zur Eröffnung des Heilige Jahres der Barmherzigkeit im Essener Dom sprach.

Messe mit Bischof Overbeck im Essener Dom / © Julia Rathcke (KNA)
Messe mit Bischof Overbeck im Essener Dom / © Julia Rathcke ( KNA )

Mit einem Aufruf zum Einsatz für Hilfsbedürftige hat Bischof Franz-Josef Overbeck das Heilige Jahr der Barmherzigkeit für das Bistum Essen eröffnet. "Barmherzigkeit ist die soziale Tugend von uns Christen", sagte er am Dienstagabend im Essener Dom. Veränderung beginne "mit einem aufrichtigen Blick und mit dem Willen zu einer konkreten Tat", so der Ruhrbischof. Verzweifelten aufmerksam zu begegnen und Schwachen aufzuhelfen, bedeute "einen Beitrag konkreter Barmherzigkeit".

Papst Franziskus hatte am Dienstagvormittag die Heilige Pforte des Petersdoms in Rom geöffnet und damit 50 Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) das Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit eingeleitet.

Barmherzigkeit sei die unersetzbare, spontane und freiwillige Hilfsbereitschaft, so Overbeck

Overbeck sagte weiter, Barmherzigkeit habe nichts mit falschem Mitleid zu tun, sondern sei "die unersetzbare, spontane und freiwillige Hilfsbereitschaft in unzähligen Fällen des Lebens". So sei die vielfältige Hilfe für Flüchtlinge durch Christen ein Beleg des Glaubens an den barmherzigen Gott. Die Hilfe der vielen Ehrenamtlichen zeige aber auch, dass Barmherzigkeit nicht nur in eine Richtung funktioniere. Sie sei "ein Zeichen von Zuwendung, die auch die verändert, die helfen", betonte Overbeck. Dabei sei auch das konkrete Gebet ein Zeichen der Barmherzigkeit.

Eine wichtige Rolle für das Heilige Jahr komme der Gottesmutter Maria zu, sagte der Bischof. "Maria ist die Tür zur Barmherzigkeit, die Tür zum Leben, das aus der Zuwendung zu Notleidenden lebt und darin die Verheißung auf Veränderung, auf Bekehrung und Umkehr erfährt." Anders als in Rom werde in Essen wegen der besonderen baulichen Verhältnisse des Doms keine eigene Heilige Pforte eröffnet, erläuterte der Ruhrbischof. Doch "in der Goldenen Madonna, der Mutter vom guten Rat, unserer Bistumspatronin, ist die Heilige Pforte der Barmherzigkeit unter uns - seit über tausend Jahren!", sagte Overbeck.


Quelle:
KNA