Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt Aschermittwoch und endet Ostern. Seit dem 5. Jahrhundert rückte während der Vorbereitung auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen nicht gefastet werden sollte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch, den Aschermittwoch, vorverlegt.
Die Dauer der Fastenzeit leitet sich vom biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan auf sich nahm.
Traditionell verpflichtende Bußtage für Katholiken sind in der Regel alle Freitage sowie der Aschermittwoch. An den Bußtagen sollen Katholiken wegen des Abstinenzgebots kein Fleisch essen, an Aschermittwoch und Karfreitag soll aufgrund des Fastengebots nur eine Hauptmahlzeit erfolgen.
Die vorösterliche Fastenzeit zielt aber nicht nur auf den Verzicht von Genussmitteln, sondern auch auf eine Unterbrechung von Gewohnheiten. Deshalb organisieren kirchliche Organisationen auch Angebote wie Handy-, Computer- oder Autofasten. Die deutschen Bischöfe sehen den Sinn der Fastenzeit darin, sich selbst und seinen Lebensstil "so zu ändern, dass durch Besinnung und Gebet, heilsamen Verzicht und neue Sorge füreinander Christus wieder mehr Raum" im Leben gewinnen kann.
Die Fastenzeit ist nicht nur ein katholisches Phänomen. Auch in der evangelischen Kirche gibt es zahlreiche Fastenaktionen. Die Angehörigen der Ostkirchen befolgen vier Fastenzeiten im Kirchenjahr, die viel strenger gelebt werden als die Fastenzeit vor Ostern in der katholischen Kirche. Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan. (kna)
21.02.2021
Zum Beginn der Fastenzeit ruft der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker zu Solidarität in der Gesellschaft auf. Es brauche mehr Absicherung des Einzelnen und eine wesentlich bessere Vermögensverteilung.
"Ohne gerechte Verteilung des wachsenden Volksvermögens, der Arbeit und des Wohnraums und ohne solidarische Absicherung von Krankheit und Pflegebedürftigkeit werden wir scheitern", schreibt Becker in seinem Fastenhirtenbrief, der am Sonntag in den katholischen Gemeinden im Erzbistum verlesen wird.
"Es geht um unser Gemeinwesen!"
Er ermunterte auch dazu, mit den künftigen Generationen sowie mit Mensch und Umwelt in anderen Teilen der Erde zusammenzustehen. "Ohne Solidarität mit unseren Mitmenschen und mit der Natur kein solides Gemeinwesen!" Becker warnte vor Politik- und Staatsverdrossenheit.
Gruppen, die den Geist von Nationalismus und Egoismus neu heraufbeschwören, hätten Zulauf. "Dem müssen wir mit aller Kraft entgegenwirken", forderte er. Nicht die Verdrossenheit führe aus Krisen heraus, "sondern nur die tägliche und oft mühselige Suche nach gerechten Wegen".
Manchmal komme es ihm so vor, als ob sich die Menschen beinahe jeden Tag einander das Leben schwer machten, erklärt der Erzbischof. "Hüten wir uns vor schlimmen Hasstiraden und wüsten Beschimpfungen. Hüten wir uns davor, bewusst oder auch nur gedankenlos übereinander herzuziehen, uns vorzudrängeln oder Andere abzuwerten!"
"Hoffnung darf nicht trügerisch sein"
Der Erzbischof rief zu Barmherzigkeit und Rücksicht auf. "Glaube, Hoffnung und Liebe - das macht unser Leben aus: Solidarität und Mitgefühl für die Anderen und die ganze Schöpfung." Solange es Hoffnung gebe, bleibe das Leben sinnvoll und lebenswert, so der Oberhirte.
Hoffnung dürfe allerdings nicht trügerisch sein. "Dann verblendet sie uns, und wir geben uns Illusionen und Fantasien hin." Hoffnung habe daher auch mit Maßhalten und Bescheidenheit zu tun. "Zur Hoffnung gehört der Respekt voreinander, die Rücksichtnahme - und damit die Solidarität."
Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt Aschermittwoch und endet Ostern. Seit dem 5. Jahrhundert rückte während der Vorbereitung auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen nicht gefastet werden sollte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch, den Aschermittwoch, vorverlegt.
Die Dauer der Fastenzeit leitet sich vom biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan auf sich nahm.
Traditionell verpflichtende Bußtage für Katholiken sind in der Regel alle Freitage sowie der Aschermittwoch. An den Bußtagen sollen Katholiken wegen des Abstinenzgebots kein Fleisch essen, an Aschermittwoch und Karfreitag soll aufgrund des Fastengebots nur eine Hauptmahlzeit erfolgen.
Die vorösterliche Fastenzeit zielt aber nicht nur auf den Verzicht von Genussmitteln, sondern auch auf eine Unterbrechung von Gewohnheiten. Deshalb organisieren kirchliche Organisationen auch Angebote wie Handy-, Computer- oder Autofasten. Die deutschen Bischöfe sehen den Sinn der Fastenzeit darin, sich selbst und seinen Lebensstil "so zu ändern, dass durch Besinnung und Gebet, heilsamen Verzicht und neue Sorge füreinander Christus wieder mehr Raum" im Leben gewinnen kann.
Die Fastenzeit ist nicht nur ein katholisches Phänomen. Auch in der evangelischen Kirche gibt es zahlreiche Fastenaktionen. Die Angehörigen der Ostkirchen befolgen vier Fastenzeiten im Kirchenjahr, die viel strenger gelebt werden als die Fastenzeit vor Ostern in der katholischen Kirche. Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan. (kna)