Vatikan zu Online-Beichte

Beichte per Smartphone wahrscheinlich ungültig

Wer sich angesichts der Corona-Pandemie die Beichte per Smartphone abnehmen lässt, für den hat der Vatikan schlechte Nachrichten: Die Beichte dürfte ungültig sein.

Mit dem Smartphone vor der Kirche / © SG SHOT (shutterstock)
Mit dem Smartphone vor der Kirche / © SG SHOT ( shutterstock )

Kurienkardinal Mauro Piacenza sagte dem "Osservatore Romano" am Wochenende, dass eine unter solchen Umständen erteilte Absolution "wahrscheinlich ungültig" sei. Der Italiener ist als sogenannter Groß-Pönitentiar weltweit zuständig für Fragen der Sündenvergebung. Bei einer Beichte via Smartphone fehle die "wirkliche Präsenz des Büßers", bemängelte Piacenza. Und eine echte Absolution könne nicht durch "elektrische Schwingungen" übermittelt werden.

Der Kardinal erläuterte, dass - in besonders schwerwiegenden Fällen - etwa, wenn Corona-Patienten in Lebensgefahr schwebten, eine "kollektive Lossprechung am Eingang von Krankenstationen" möglich ist. Dabei dürften "Mittel zur Verstärkung der Stimme eingesetzt werden, damit die Lossprechung gehört wird". Darüber hinaus obliege es stets dem zuständigen Diözesanbischof, jene Fälle zu bestimmen, in denen eine kollektive Absolution rechtmäßig sei. 

Stichwort: Beichte

In der katholischen Kirche ist die Beichte Ausdruck der Umkehr des schuldig gewordenen Menschen. Im Rahmen des Bußsakraments wird der Gläubige durch einen Priester von seinen Sünden losgesprochen. Voraussetzung für die Vergebung ist erkennbare Reue, das Bekenntnis der eigenen Schuld sowie der Vorsatz, das Verhalten zu ändern und entstandenen Schaden wiedergutzumachen. Der Beichtvater ist durch das Beichtgeheimnis zu unbedingtem Stillschweigen über das Erfahrene verpflichtet. Die Verletzung des Beichtgeheimnisses wird mit schweren Kirchenstrafen geahndet.

Papst nimmt die Beichte ab (KNA)
Papst nimmt die Beichte ab / ( KNA )
Quelle:
KNA