Weltgebetstag im Zeichen der Solidarität mit Frauen

"Informiert beten und betend handeln"

aus Simbabwe
Um Solidarität mit den Frauen in Simbabwe geht es beim diesjährigen Weltgebetstag an diesem Freitag. Er steht unter dem biblischen Leitwort "Steh auf und geh!"

Frauen beten in einer Kirche / © muratart (shutterstock)
Frauen beten in einer Kirche / © muratart ( shutterstock )

In mehr als 120 Ländern rufen ökumenische Frauengruppen zum Mitmachen auf.

Mit zahlreichen ökumenischen Gottesdiensten wird in Norddeutschland rund um den 6. März der "Weltgebetstag der Frauen" gefeiert. In diesem Jahr haben Frauen aus dem südafrikanischen Land Simbabwe die Gebete, Texte und Lieder zum Weltgebetstag erarbeitet.

Bei dem Aktionstag gehe es darum, "informiert zu beten und betend zu handeln", sagte die Weltgebetstags-Beauftragte der westfälischen Frauenhilfe, Claudia Montanus. Dies geschehe durch Informationen über Politik, Kultur und die soziale Situation in dem Land. 

Der Weltgebetstag gilt als weltweit größte Basis-Bewegung christlicher Gemeinden. Allein in Westfalen nehmen Zehntausende an mehreren Hundert Themen-Gottesdiensten in evangelischen und katholischen Gemeinden teil.

Kollekte geht an Projekte für Frauen und Mädchen 

Gleichzeitig rief sie zur Beteiligung an einer Unterschriftenaktion auf, die die deutsche Bundesregierung auffordert, Simbabwe einen Teil seiner insgesamt 730 Millionen Schulden zu erlassen. Das Geld müsse das Land besser in Gesundheitsprogramme für seine Bevölkerung investieren.

Mit der bei den Gottesdiensten gesammelten Kollekte werden laut Mitteilung 86 Partnerorganisationen in 29 Ländern unterstützt, die Frauen und Mädchen stärken wollen. Gottesdienste finden unter anderem in Hamburg, Lübeck, Kiel und Schwerin statt.

Wie ist es als Frau in Simbabwe?

Landestypische Rezepte, Musik, Literatur, Bräuche und Filmausschnitte sollten vermitteln, wie es ist, eine Frau in Simbabwe zu sein, erklärte die Religionspädagogin. In fünf zentralen Werkstätten in Soest mit rund 120 Teilnehmerinnen aus ganz Westfalen wurden demnach Informationen über das Land vermittelt, außerdem sei die Gestaltung des Gottesdienstes erarbeitet worden.

Simbabwe ist seit 1980 unabhängig. Trotz wertvoller Bodenschätze, vor allem Diamanten, ist das Land mit rund 17 Millionen Einwohnern den Angaben zufolge hoch verschuldet, es werde eine große Hungersnot erwartet. "Die Menschen haben wenig, um das tägliche Leben zu bestreiten", erklärte die Frauenhilfe.

37 Jahre lang bis zu seinem Sturz 2017 hatte der im vergangenen Jahr verstorbene Ex-Präsident Robert Mugabe Simbabwe beherrscht, der wegen seines zunehmend autokratischen Regierungsstils und wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik stand.

Christen weltweit verbinden 

Der Weltgebetstag, zu dem jeweils am ersten Freitag im März eingeladen wird, soll Christen unterschiedlicher Konfessionen in Gebet und Handeln für Frieden, Gerechtigkeit und Frauenrechte verbinden. In mehr als 120 Ländern der Erde rufen ökumenische Frauengruppen zum Mitmachen auf.

Der Weltgebetstag wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet und am ersten Freitag im März in mehr als 120 Ländern rund um den Globus gefeiert. 2019 kamen in Deutschland Spenden und Kollekten von über 2,5 Millionen Euro zusammen. Das Motto in diesem Jahr lautet "Steh auf, nimm dein Schicksal selbst in die Hand".

In Deutschland laden zwölf Organisationen aus verschiedenen Kirchen dazu ein. Die Idee des Weltgebetstags stammt aus den USA, wo sich Frauen bereits 1887 dazu zum ersten Mal versammelten. 1927 wurde der erste internationale Weltgebetstag gefeiert. Deutsche beteiligen sich daran seit 1949.

 

Quelle:
epd , KNA
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