Maria 1.0 schreibt an Maria 2.0

"Eure Forderungen sind nicht "gut""

Die Aktion Maria 1.0 der Schongauer Lehrerin Johanna Stöhr hat in einem "Offenen Brief" die Mitglieder der Bewegung Maria 2.0 dazu aufgefordert, künftig auf medienwirksame Aktionen zu verzichten. DOMRADIO.DE dokumentiert hier den Wortlaut.

Statue der Gottesmutter Maria / © Tanakorn Moolsarn (shutterstock)
Statue der Gottesmutter Maria / © Tanakorn Moolsarn ( shutterstock )

Liebe Frauen von Maria 2.0,

als Katholiken gehören wir alle zu einer großen Familie. Wir beten für Euch und wünschen euch, dass Ihr Euch in unserer katholischen Kirche als Frauen willkommen, wertgeschätzt und angenommen fühlt und Gottes bedingungslose Liebe spürbar erfahrt. Aber gerade in Zeiten wie diesen sollte die Kirche treu zu dem Stifterwillen Jesu stehen, sollten wir Katholiken die Einheit mit der Weltkirche wahren und zueinander finden. Unsere Kirchenkrise ist eine Glaubenskrise. Viele Menschen kennen den Schatz unseres Glaubens nicht mehr. Deswegen möchten wir Frauen von Maria 1.0 in derselben Treue und Demut wie die Gottesmutter Maria leben und handeln und insbesondere das Evangelium neu und aktiv zu unseren Nächsten tragen. 

Wir denken nicht, dass eure Forderungen nach Frauenweihe, Priestertum für Frauen oder Abschaffung des Zölibats die Krise der katholischen Kirche und des Glaubensabfalls in unserem Land positiv beeinflussen wird. Im Gegenteil. Die Kirchengeschichte zeigt, dass nur in der Treue zu Jesus und zur Kirche, jedoch niemals mit Forderungen nach mehr Macht oder Teilhabe, der Kirche und dem Glauben Frucht bringen wird. Deswegen haben wir Maria 1.0 gegründet. Denn Maria ist die Gleiche, gestern und heute und morgen. Sie braucht kein Update und ihr Name darf auch nicht instrumentalisiert werden.

Auch wir von Maria 1.0 sind nicht mit allem in unserer Kirche zufrieden, aber wir haben gerade als junge Frauen in der katholischen Kirche eine Heimat gefunden, die wir nicht nur lieben, sondern die begründet ist auf das Vermächtnis von Jesus Christus und die Apostel, die uns viel Kraft gibt und unsere Quelle fürs Leben ist. Die Sakramente, die uns die geweihten Priester spenden, sind für uns essentiell. Die Botschaft der Evangelien, die uns die Kirche vermittelt und auch in den Sakramenten spendet spricht einzigartig die Wahrheit Gottes aus über Glauben, Hoffnung und Liebe. Sie ist seit 2000 Jahren einzigartig, wahr und unverhandelbar. 

Gerne beten wir mit euch, dass der Heilige Geist unsere Hirten neu erfüllen möge, dass die Weitergabe des Glaubens mit mehr Freude und Power erfolgen möge und wir alle Jesus in den Mittelpunkt stellen. Paulus sagte: "Prüft alles, das Gute behaltet." Eure Forderungen sind nicht "gut" für die Gläubigen und die Kirche. Sie gründen nicht auf dem Vermächtnis Jesu. Und Spaltung ist noch nie gut gewesen. Daher bitten wir euch, dass ihr eure medienwirksamen Aktionen einstellt, denn sie zeigen nur, dass unsere Kirche in großen inneren Spaltungen ist. Lasst uns vielmehr gemeinsam Jesus in die Mitte stellen und neu verkünden. Maria sagte in Kana: "Tut alles, was er euch sagt!"

Im Gebet verbunden,

Das Maria 1.0-Team


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