Streit um Kunstwerk im israelischen Haifa - Bischöfe empört

Ronald McDonald am Kreuz

Im israelischen Haifa gibt es handfesten Streit um ein Kunstwerk mit einem gekreuzigten Ronald McDonald. Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes forderten die Stadt auf, die Christusdarstellung aus einer Kunstausstellung zu entfernen.

Diskussion um Kunst mit McDonalds-Maskottchen / © Jan Woitas (dpa)
Diskussion um Kunst mit McDonalds-Maskottchen / © Jan Woitas ( dpa )

Die Bischöfe betonten zwar am Freitagabend das Recht auf Meinungsfreiheit. Auch teile man das Ziel der Ausstellung, die Konsumgesellschaft zu kritisieren. Es sei aber nicht hinnehmbar, dazu "das bedeutendste Symbol der christlichen Religion" zu missbrauchen, so die Bischöfe.

Das Kunstwerk "McJesus" des finnischen Künstlers Jani Leinonen zeigt das gekreuzigte Maskottchen der Fastfoodkette McDonalds.

 

 

Am Freitag wurden laut der Zeitung "Haaretz" bei Protesten drei Polizisten verletzt. Hunderte Christen hatten in Haifa demonstriert und versucht, in das Museum einzudringen, um das Kunstwerk zu entfernen. Ein 32-Jähriger wurde festgenommen. In der Nacht zuvor war ein Brandsatz auf das Museum geworfen worden.

"Kunstwerk verletzt Gefühle von Christen"

Auch Israels Kulturministerin Miri Regev fordert laut der Zeitung die Entfernung des Werkes, das die Gefühle von Christen verletze. In einem Brief an die Museumsleitung vom Donnerstag verwies sie demnach auf zahlreiche Beschwerden.

Am Samstag meldete sich auch das griechisch-orthodoxe Patriarchat zu Wort. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa forderte es am Samstag die Entfernung mehrerer Kunstwerke, die Christus und Maria darstellen.

Auch andere Kunstwerke in der Kritik

Neben dem Werk des finnischen Künstlers stießen demnach Christus- und Mariendarstellungen als Barbie und Ken auf Kritik. Von der Stadt Haifa verlangte das Patriarchat eine Entschuldigung für die Finanzierung einer solchen Ausstellung.

Das Museum kündigte an, einen Warnhinweis auf den potentiell verletzenden Charakter der Ausstellung anzubringen. Das Kunstwerk verweise auf den zynischen Gebrauch religiöser Symbole durch Großkonzerne, hieß es. Die Ausstellung "Heilige Güter" ist laut Bericht bereits seit mehreren Monaten zu sehen. (kna)


Quelle:
KNA