Gründer des Neokatechumenats Argüello wird 80

Künstler mit Berufung

Runder Geburtstag: Der spanische Künstler und Gründer des "Neokatechumenalen Weges" Kiko Argüello wird an diesem Mittwoch 80 Jahre alt. Der "Neokatechumenale Weg" zählt zu den neuen Geistlichen Gemeinschaften der katholischen Kirche.

Papst Franziskus (r.) und Kiko Argüello / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus (r.) und Kiko Argüello / © Cristian Gennari ( KNA )

Geboren am 9. Januar 1939 in Leon, studierte Francisco Jose Gomez Argüello Wirtz Kunst an der Königlichen Akademie in Madrid, wo er 1959 mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde.

Nach einer existenziellen Sinnkrise wandte sich Argüello erst der Philosophie und dann der Religion zu. Nach intensivem Studium des Christentums hängte er seine Karriere als Künstler an den Nagel und engagierte sich fortan für die Armen und Ausgestoßenen der Gesellschaft. In einem armen Viertel von Madrid entstand 1964 das Neokatechumenat.

Gründer waren Argüello sowie die Theologin Carmen Hernandez (1930-2016). 1968, vor 50 Jahren, zogen die beiden in den römischen Stadtteil Borghetto Latino.

Neue Geistlichen Gemeinschaft

Der "Neokatechumenale Weg" zählt zu den neuen Geistlichen Gemeinschaften in der katholischen Kirche. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, getaufte Christen langfristig auf ihrem Glaubensweg zu begleiten und ihr religiöses Leben zu intensivieren. Das versuchen die Mitglieder durch geistliche Übungen sowie durch die Bildung fester Gruppen, die über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren bestehen.

Der Name der Gemeinschaft lehnt sich an die Einführung von Taufbewerbern ("Katechumenat") in den christlichen Glauben an. Der Vatikan hat sich lange Zeit genommen, die Gemeinschaft zur Abfassung von Statuten zu veranlassen. Erst 2008 und nach fünfjähriger Erprobungsphase wurde die Gemeinschaft endgültig kirchenrechtlich anerkannt. Zuvor waren die Mitglieder 2005 aufgefordert worden, sich stärker als bisher in die bestehenden Pfarrgemeinden zu integrieren.

Der "Neokatechumenale Weg" ist geprägt von starker Gruppenbindung und einem ausgeprägten Eigenleben der Gemeinschaften - unter anderem mit von der Pfarrgemeinde getrennter und teils unterschiedlicher Feier der Eucharistie in kleinen Gruppen. Laien nehmen als Vorsteher von neokatechumenalen Gruppen eine starke Stellung ein. Kritiker werfen dem "Neokatechumenalen Weg" bisweilen elitäres Denken und ein "spalterisches Wirken" innerhalb der Pfarrgemeinden vor, was die Gemeinschaft selbst zurückweist.

Religiöse Gemälde weltweit

Die Bewegung umfasst nach eigenen Angaben rund 21.300 Gemeinschaften mit insgesamt 1,5 Millionen Mitgliedern in 134 Nationen. Es gibt 120 neokatechumenale Priesterseminare, die alle den Namen "Redemptoris Mater" (Mutter des Erlösers) tragen. In Deutschland sind es in 16 Diözesen 91 Gemeinschaften mit zusammen rund 2.300 Mitgliedern sowie 2 Priesterseminare in Köln und Berlin.

Argüello hat für viele Kirchen weltweit religiöse Gemälde erstellt. Zudem gibt es in einigen Städten große Wandgemälde. Als Ikonenmaler gestaltete er unter anderem die Almudena-Kathedrale zur Hochzeit des spanischen Prinzenpaares Felipe und Letitia 2004 neu. Für neokatechumenale Gottesdienste komponierte Argüello rund 180 religiöse Lieder.


Kiko Argüello / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Kiko Argüello / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )
Quelle:
KNA