Silvester und Neujahr heißen der letzte und der erste Tag eines Jahres. Am 31. Dezember 335 starb Papst Silvester I. (lateinisch "der Waldmann"), nach dem der Tag benannt ist. Er war der erste als heilig verehrte Papst, der nicht das Martyrium erlitt. Doch wirklich historisch gesichert ist fast nichts über sein mehr als 20 Jahre dauerndes Pontifikat. Sein Todestag ist denn wohl auch der wichtigste Grund für seine Popularität - fällt er doch schon seit Jahrhunderten auf den traditionellen Jahreswechsel.
Die frühen Christen feierten allerdings zunächst entweder den Dreikönigstag (6. Januar) oder das Fest der Geburt Christi (25. Dezember) als Jahresbeginn. Erst 1691 setzte Papst Innozenz XII. auch den "christlichen" Jahreswechsel endgültig auf den 1. Januar fest.
Im Römischen Reich wurde der Jahresanfang durch die Kalenderreform von Julius Cäsar 45 vor Christus vom 1. März auf den 1. Januar verlegt. Gleichzeitig wurde den einzelnen Monaten eine bestimmte Anzahl von Tagen zugeordnet und für jeweils vier Jahre ein sogenannter Schalttag eingefügt, um den Kalender mit dem Sonnenjahr in Einklang zu bringen.
Auch sonst geht der heutige Kalender im Wesentlichen auf die römische Zeiteinteilung zurück, die ihrerseits auf Berechnungen der Ägypter und Babylonier beruht. Die durchschnittliche Dauer eines Jahres nach dem Julianischen Kalender war mehr als elf Minuten länger als das Sonnenjahr. Nach 128 Jahren betrug die Differenz zwischen Sonnen- und Kalenderjahr einen vollen Tag.
Dieses Manko glich Papst Gregor XIII. aus. Wichtigste Änderung der Gregorianischen Kalenderreform von 1582 war die Neuordnung der Schalttage, die seitdem innerhalb von 400 Jahren dreimal entfallen - nämlich jeweils zum vollen Jahrhundert, außer das Jahrhundert lässt sich durch 400 teilen.
Erst allmählich setzte sich der Gregorianische Kalender auch in den nichtkatholischen Ländern durch. In anderen Religionen und Kulturkreisen gibt es noch heute weitere Termine für den Beginn eines Jahres. Die katholische Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria. 1967 erklärte Papst Paul VI. den Neujahrstag auch zum Weltfriedenstag. (kna)
30.12.2018
Kurz vor dem Jahreswechsel kann man das neue Jahr mit Spannung erwarten, aber auch Angst davor haben. Schon die Bibel verrät es: "Wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder". Auch Psychologen sehen in den jungen Menschen den vollkommenen Lebensmut.
DOMRADIO.DE: Was ist das eigentlich genau - Lebensmut? Gibt es da eine Definition?
Dr. Wolfgang Krüger (Autor und Psychologe): Lebensmut ist zunächst einmal eine der wichtigsten Eigenschaften, die wir brauchen. Lebensmut bedeutet vor allem Wagemut. Es ist die Fähigkeit, schwierige Zeiten zu durchstehen. Mut ist aber auch Durchhaltevermögen. Im Griechischen wird Mut immer gezeigt mit den Krallen des Löwens. Insofern ist es so etwas wie Entschlossenheit.
DOMRADIO.DE: Wenn er mir einmal abhandengekommen ist, wie bekommt man den Mut wieder?
Krüger: Wir müssen zunächst wissen, wie Lebensmut entsteht. Ich brauche zum Lebensmut zunächst einmal Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen. Kinder zeigen uns, wie das geht. Wenn sie fallen, rappeln sie sich wieder auf. Sie weinen, aber machen immer wieder weiter. Wir bräuchten eigentlich diese Fähigkeit, die Kinder haben.
Das Tragische ist, dass etwa in der Lebensmitte, die Hälfte aller Menschen diesen Mut verlieren. Das heißt, wir leben dann zwar weiter, aber wir beginnen nichts Neues mehr, weil wir resigniert haben. Wir glauben nicht mehr daran, dass es wirklich Sinn ergibt, immer wieder neu zu beginnen.
DOMRADIO.DE: Sie sind ja auch Psychologe. Ist das Thema Mut in Ihrer alltäglichen Arbeit wichtig?
Krüger: Ja, das ist ungeheuer wichtig. Es gab vor 20 Jahren eine große Forschung zur Resilienz: Wie kommt es, dass Menschen manchmal auch unter ganz schwierigen Bedingungen durchhalten? Wir wissen, dass dazu wie gesagt Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen gehören. Das sind Langstreckenläufer, ich sage manchmal "Brauereipferde", die langfristig Erfolge haben.
Es gehören auch Sozialkontakte dazu, wenn ich verzweifle. Freundschaften sind wichtig im Leben, eventuell auch eine Liebesbeziehung. Es gehört der Lebenssinn dazu, dass ich erkenne, das alles in irgendeiner Form einen Sinn macht – oder eine langfristig Überzeugung. Aber es gehört auch Humor dazu. Man muss in der Lage sein, manchmal Dinge abzufedern. Ich habe ein Buch geschrieben "Humor für Anfänger und Fortgeschrittene" – da mache ich deutlich, dass eine der ganz wichtigen Eigenschaften ist, dass wir über das Leben lachen können.
DOMRADIO.DE: Warum ist Humor so wichtig?
Krüger: Wir alle haben Situationen, da geht im Grunde alles schief. Wir können nur noch verzweifeln und uns zurückziehen. Man selbst kann das auch nicht immer ändern. Man fühlt sich ohnmächtig. Die einzige Möglichkeit, die ich habe, ist das Leben im Kopf "umzudrehen".
Alos, wenn ich verlassen werde oder krank werde, das Leben umschreiben und mit dem Element von Komik in der Lage sein umzudenken.
DOMRADIO.DE: Das Gegenstück zu Mut ist ja auch Angst. Wie kann man mit ihr umgehen?
Krüger: Zunächst einmal zusammenhalten. Wir müssen lernen, zusammenzurücken. Wir leben in einer ganz schwierigen Zeit großer Verunsicherung. Das eigentlich Tragische ist, dass wir dazu neigen, dass wir uns eher auf die Kernfamilie zurückziehen. Wir haben so eine Art von Wagenburg-Mentalität. Das halte ich für schwierig. Wir sollten gucken, dass wir gerade in Zeiten, die schwierig sind eine große Solidarität haben. Wir müssen uns mit vielen vernetzen und gemeinsam diese drohende Gefahr bewältigen.
Silvester und Neujahr heißen der letzte und der erste Tag eines Jahres. Am 31. Dezember 335 starb Papst Silvester I. (lateinisch "der Waldmann"), nach dem der Tag benannt ist. Er war der erste als heilig verehrte Papst, der nicht das Martyrium erlitt. Doch wirklich historisch gesichert ist fast nichts über sein mehr als 20 Jahre dauerndes Pontifikat. Sein Todestag ist denn wohl auch der wichtigste Grund für seine Popularität - fällt er doch schon seit Jahrhunderten auf den traditionellen Jahreswechsel.
Die frühen Christen feierten allerdings zunächst entweder den Dreikönigstag (6. Januar) oder das Fest der Geburt Christi (25. Dezember) als Jahresbeginn. Erst 1691 setzte Papst Innozenz XII. auch den "christlichen" Jahreswechsel endgültig auf den 1. Januar fest.
Im Römischen Reich wurde der Jahresanfang durch die Kalenderreform von Julius Cäsar 45 vor Christus vom 1. März auf den 1. Januar verlegt. Gleichzeitig wurde den einzelnen Monaten eine bestimmte Anzahl von Tagen zugeordnet und für jeweils vier Jahre ein sogenannter Schalttag eingefügt, um den Kalender mit dem Sonnenjahr in Einklang zu bringen.
Auch sonst geht der heutige Kalender im Wesentlichen auf die römische Zeiteinteilung zurück, die ihrerseits auf Berechnungen der Ägypter und Babylonier beruht. Die durchschnittliche Dauer eines Jahres nach dem Julianischen Kalender war mehr als elf Minuten länger als das Sonnenjahr. Nach 128 Jahren betrug die Differenz zwischen Sonnen- und Kalenderjahr einen vollen Tag.
Dieses Manko glich Papst Gregor XIII. aus. Wichtigste Änderung der Gregorianischen Kalenderreform von 1582 war die Neuordnung der Schalttage, die seitdem innerhalb von 400 Jahren dreimal entfallen - nämlich jeweils zum vollen Jahrhundert, außer das Jahrhundert lässt sich durch 400 teilen.
Erst allmählich setzte sich der Gregorianische Kalender auch in den nichtkatholischen Ländern durch. In anderen Religionen und Kulturkreisen gibt es noch heute weitere Termine für den Beginn eines Jahres. Die katholische Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria. 1967 erklärte Papst Paul VI. den Neujahrstag auch zum Weltfriedenstag. (kna)