Studie: Warum viele Gläubige in den USA nicht zum Gottesdienst gehen

Glaube auf andere Weise praktiziert

Warum gehen Menschen nicht in den Gottesdienst? Dieser Frage ist das Forschungsinstituts Pew Research Center nachgegangen. Das Ergebnis zeigt, es liegt nicht am mangelnden Glauben.

Leere Kirchenbänke / © Franziska Kraufmann (dpa)
Leere Kirchenbänke / © Franziska Kraufmann ( dpa )

Mangelnde Gläubigkeit ist in den USA nicht der Hauptgrund dafür, dass Menschen dem Gottesdienst fernbleiben. 37 Prozent derjenigen, die nur ein paarmal im Jahr oder seltener in die Kirche gehen, erklärten in einer Erhebung des Forschungsinstituts Pew Research Center, sie praktizierten ihren Glauben auf andere Weise. 23 Prozent sagten, sie hätten noch nicht die richtige Gemeinde gefunden.

Weitere Gründe seien Zeitmangel und andere "logistische" Umstände. Nur 28 Prozent gaben an, sie gingen nicht in die Kirche, weil sie nicht gläubig seien, hieß es in der am Mittwoch vorgestellten Untersuchung.

Motive für den Kirchgang

Laut Pew geben rund 36 Prozent der US-Bürger an, mindestens einmal pro Woche einen Gottesdienst zu besuchen. Sehr wichtige Motive für den Kirchgang seien die Suche nach der Nähe zu Gott (81 Prozent), der Wunsch, den eigenen Kindern eine "moralische Grundlage" zu geben (69 Prozent), das Verlangen, ein "besserer Mensch" zu werden (68 Prozent) und die Suche nach Trost in schwierigen Zeiten (66 Prozent). 18 Prozent nannten "Rücksicht auf ihren Partner" oder die Familie als sehr wichtigen Grund.

30 Prozent der regelmäßigen Gottesdienstbesucher unter 30 Jahren nannten den Wunsch, mit anderen zusammenzukommen, als sehr wichtigen Grund. 80 Prozent der Amerikaner, die mindestens ein Mal im Monat in die Kirche gehen, spüren nach eigenen Angaben im Gottesdienst eine Gegenwart Gottes. Für die Studie befragten die Meinungsforscher mehr als 4.700 repräsentativ ausgewählte Amerikaner.


Quelle:
epd