Die 27 deutschen (Erz-)Bistümer und die Deutsche Bischofskonferenz haben die Kirchenstatistik für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Katholiken machen in Deutschland 28,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (23.311.321 Kirchenmitglieder).
Wie bereits in den vergangenen Jahren wird aufgrund von Strukturveränderungen in den Bistümern die Zahl der Pfarreien geringer: 10.191 (2016: 10.280). Insgesamt gibt es 13.560 Priester (2016: 13.856). Davon sind 6.740 Pfarrseelsorger (2016: 6.844). Außerdem gibt es 3.308 Diakone (2016: 3.296, 2015: 3.304), 3.238 Pastoralreferentinnen und -referenten (2016: 3.200) und 4.557 Gemeindereferentinnen und -referenten (2016: 4.537).
Weitgehend stabil bleibt der Sakramentenempfang. So lagen die Taufzahlen 2017 bei 169.751 (2016: 171.531) und die Bestattungen bei 243.824 (2016: 243.323). Leicht zugenommen hat die Zahl der Erstkommunionen mit 178.045 (2016: 176.297). Die katholische Kirche konnte im Jahr 2017 bei den Eintritten und Wiederaufnahmen einen geringen Zuwachs verzeichnen. So lag die Zahl der Eintritte bei 2.647 (2016: 2.574), die Zahl der Wiederaufnahmen bei 6.685 (2016: 6.461). Die Zahl der Kirchenaustritte ist in 2017 leicht gestiegen: 167.504 Menschen haben die Kirche verlassen (2016: 162.093). (DBK, 20.07.2018)
26.07.2018
Die Zeit der Volkskirche ist nach Ansicht des Erfurter Religionsphilosophen Eberhard Tiefensee in Westeuropa vorbei. Sie werde die Ausnahme werden, prophezeiht er. Und Christen würden sich weitgehend in einer Diasporasituation befinden.
Das sagte er im Interview den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück. Insbesondere für Deutschland sei die Tendenz deutlich, so Tiefensee. Dabei könne man Ost- und Westdeutschland nicht plakativ vergleichen.
Strukturen ändern
Im Osten komme zum westeuropäischen Rückgang der Religion noch die besondere Geschichte. Dass es aber irgendwann überhaupt keine Christen mehr gibt, könne er sich nicht vorstellen. "Selbst der massive Druck der DDR hat nicht dazu geführt, dass die Kirchenstrukturen zusammengebrochen sind oder ganze Gegenden total entkirchlicht waren."
Die Kirchen werden sich laut Tiefensee angesichts sinkender Mitgliederzahlen "nach innen und außen ganz anders aufstellen müssen". Die Strukturen könnten nicht aufrecht erhalten werden. Schon jetzt gebe es etwa in Hilfsorganisationen und Krankenhäusern viele Nicht-Christen in Leitungspositionen. "Unsere Hauptaufgabe ist zunächst nicht, Christen zu generieren, sondern in diese Welt einen bestimmten Geist hineinzugeben", forderte Tiefensee.
Spannende kommende 100 Jahre
Zudem müsse die Kirche aus der Welt heraus Impulse aufnehmen und sich ändern. "Da kommt dann die Frauenfrage, die Frage nach der Stellung des Priesters, des Bischofs, des Papstes. Diese Dinge sind enorm im Umbruch und lösen natürlich Verunsicherung aus." Auch Sprache und Liturgie würden sich zwangsläufig ändern, ist sich Tiefensee sicher.
Dabei könne in den nächsten 100 bis 200 Jahren ein Kirche entstehen, "die möglicherweise für jemanden, der heute lebt, fast nicht mehr erkennbar ist".
Die 27 deutschen (Erz-)Bistümer und die Deutsche Bischofskonferenz haben die Kirchenstatistik für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Katholiken machen in Deutschland 28,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (23.311.321 Kirchenmitglieder).
Wie bereits in den vergangenen Jahren wird aufgrund von Strukturveränderungen in den Bistümern die Zahl der Pfarreien geringer: 10.191 (2016: 10.280). Insgesamt gibt es 13.560 Priester (2016: 13.856). Davon sind 6.740 Pfarrseelsorger (2016: 6.844). Außerdem gibt es 3.308 Diakone (2016: 3.296, 2015: 3.304), 3.238 Pastoralreferentinnen und -referenten (2016: 3.200) und 4.557 Gemeindereferentinnen und -referenten (2016: 4.537).
Weitgehend stabil bleibt der Sakramentenempfang. So lagen die Taufzahlen 2017 bei 169.751 (2016: 171.531) und die Bestattungen bei 243.824 (2016: 243.323). Leicht zugenommen hat die Zahl der Erstkommunionen mit 178.045 (2016: 176.297). Die katholische Kirche konnte im Jahr 2017 bei den Eintritten und Wiederaufnahmen einen geringen Zuwachs verzeichnen. So lag die Zahl der Eintritte bei 2.647 (2016: 2.574), die Zahl der Wiederaufnahmen bei 6.685 (2016: 6.461). Die Zahl der Kirchenaustritte ist in 2017 leicht gestiegen: 167.504 Menschen haben die Kirche verlassen (2016: 162.093). (DBK, 20.07.2018)