Am Sonntag wurde der Tag der Autobahnkirchen gefeiert

"Andachten und Reisesegen"

In fast allen Autobahnkirchen in Deutschland ist am Sonntag mit einer Andacht und einem Reisesegen der "Tag der Autobahnkirchen" gefeiert worden. Es war der 60. Jahrestag der Autobahnkapellen in Deutschland.

Autosegnung durch Domkapitular Msgr. Guido Assmann (Erzbistum Köln)

In der gehetzten Welt seien Autobahnkirchen ein Ort der Ruhe, sagte der katholische Pfarrer Michael Zimmer im ZDF-Fernsehgottesdienst in der Autobahnkirche Baden-Baden in seiner Predigt. "Der Mensch braucht geschützte Räume der Intimität und liebevollen Sorge, gerade in Zeiten der Belastung".

Zimmer verwies auf Menschen, die stets funktionieren müssten, die unter Druck stünden und von Terminen und Erwartungen getrieben seien. "In vielen Bereichen unseres Lebens geht es nur darum, Gewinn zu maximieren und Profit zu machen", kritisierte er. Ihn ermutige dann die Geschichte von der Arche Noah. "Denn die Arche schützte Menschen, Tiere und Pflanzen vor dem Untergang", sagte der Theologe. Ähnlich wie die Menschen in der Arche dürften Gläubige in der heutigen Zeit in den Autobahnkirchen vielleicht die Erfahrung machen, dass sie getragen werden.

Fahrzeugsegnung an der Autobahnkapelle immer beliebter

Jährlich folgen mehr Menschen der Einladung zum Gebet auch an der Raststätte Nievenheim. Rund 70 Personen waren es am Sonntag, neben den vielen PKWs war diesmal auch ein Traktor von 1959 und ein Motorrad von 1991 dabei. Aber auch einige Fahrräder und Rollatoren waren von ihren Besitzern mitgebracht worden.

"Ein großer Dank gilt allen, die sich das ganze Jahr über um die Kapelle kümmern," sagte Kreisdechant Msgr. Guido Assmann voller Anerkennung. Seit 1975 gibt es die Kapelle an der Raststätte. Die Kirchengemeinde St. Gabriel, Dormagen-Delrath hatte sie gebaut, nachdem sie das Grundstück wegen der Errichtung der Raststätte an den Bund abgeben musste. Tag und Nacht ist die Kapelle seit dem offen, immer brennen Kerzen. Ach das Fürbittbuch erfreut sich großer Beliebtheit. "Hier spüren die Menschen, dass Gott mit ihnen unterwegs ist! Fügte Assmann an.

Rund eine Million Reisende besuchen nach Angaben der "Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen" jährlich eines der bundesweit 47 Gotteshäuser entlang der Autobahnen. Viele Besucher tragen ihre Gedanken in ausliegende Bücher ein oder zünden eine Kerze an. Die erste deutsche Autobahnkirche wurde 1958 in Adelsried an der A8 eingeweiht. Eine Autobahnkirche muss eine direkte Anbindung an eine Autobahn-Raststätte oder an einer nicht mehr als 1.000 Meter entfernten Autobahn-Abfahrt liegen. In der Regel sind die Kirchen von 8 bis 20 Uhr geöffnet.


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