Kardinal Marx für Diskurs von Weihe Verheirateter

"Ganze Bandbreite besprechen"

Er hält nichts von priesterlosen Gemeinden. Unter anderem deswegen möchte Kardinal Marx die Weihe von verheirateten Männern zum Thema machen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz will über neue Zugänge reden.

Reinhard Kardinal Marx / © Marijan Murat (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / © Marijan Murat ( dpa )

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hält eine Diskussion über neue Zugänge zum Priesteramt für legitim. So sollte die Möglichkeit, bewährte verheiratete Männer (viri probati) zu Priestern zu weihen, einmal gründlich durchdacht und "in der ganzen Bandbreite" der Problematik besprochen werden, sagte Marx am Freitagabend in München bei der Herbstvollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern.

"Keinerlei Bewegung" bei Frauenfrage

Papst Franziskus spreche mit einigen über diese Möglichkeit, sagte Marx. Es sei aber nicht so, dass es von Rom direkt einen Anstoß gebe, das Thema jetzt anzugehen. Von daher könne er diesbezüglich "nichts versprechen". Der Kardinal gab zu bedenken, dass in diesem Zusammenhang die Frauenfrage auf den Tisch kommen werde. Da sehe er aber "keinerlei Bewegung". So habe er von der vom Papst eingesetzten Untersuchungskommission zu Diakoninnen bisher noch nichts gehört.

Marx bekannte sich zugleich zu Experimenten mit neuen Formen der Gemeindeleitung. Diese fänden derzeit nicht nur in seinem Erzbistum München und Freising statt. Solche Modelle sollten aber "nicht ohne oder gegen den Priester" erprobt werden. Auch halte er nichts von priesterlosen Gemeinden, sagte der Kardinal. "Es muss doch Eucharistie gefeiert werden." Außerdem sollten bei kirchlichen Handlungen keine Qualitätsabstriche in Kauf genommen werden. "Wo wir auftreten, muss es gut sein." Das erwarteten gerade jene, die nur gelegentlich mit Kirche in Berührung kämen.


Quelle:
KNA