Glaubensfrage an Weihbischof Schwaderlapp

Ist die ewige Verdammnis nicht zu hart?

Luzifer wurde von Gott geschaffen und befand sich bei Gott im Himmelreich. Dort hat er sich der Sünde schuldig gemacht wie Gott sein zu wollen. Wegen dieser einmaligen Sünde ist er und sein Anhang auf ewig verdammt. Ist die ewige Verdammnis wegen einer einzigen Schuld nicht zu hart? Warum bekommt er keine zweite Chance? Hätte das ganze Leid der Menscheid durch die Verführung des verstoßenen Luzifers zum Bösen nicht vermieden werden können wenn Luzifer und sein Anhang vor der Erschaffung der Menschheit noch eine zweite Chance bekommen hätte? Hätte der Anhang von Luzifer nicht auch milder bestraft werden müssen, da sie nur “Mitläufer“ waren? (Nit E.)

Frage an Weihbischof Schwaderlapp / © dr (DR)
Frage an Weihbischof Schwaderlapp / © dr ( DR )

Sehr geehrter Herr E.,

Zum Thema "Fall des Engels Lucifer" kann ich nur sagen, was ich aus der Theologiegeschichte weiß und hier eine einleuchtende Erklärung bietet. Im Unterschied zu uns Menschen leben die Engel in der Ewigkeit Gottes. Bei uns gilt ein zeitliches Hintereinander, was wir tun, können wir später entweder bestätigen oder bereuen und wieder neu anfangen. In der Ewigkeit gilt „einmal = immer“. Daher bedeutet auch die Abwendung von Gott ewige Abwendung.                     

Sie fragen dann nach der Art und Weise, wie es im Himmel ist. Nun kann ich Ihnen darauf auch keine klare Antwort geben, da ich auch noch nicht dort war. Dennoch, der Himmel ist der Ort ewigen Glücks und der Vollendung. Dort gibt es kein Leid mehr, keine Versuchbarkeit mehr, keine Sünde, keinen Tod. Nichts dergleichen. Wie immer der Himmel auch mit oder ohne Hierarchie dort aussieht, es wird für jeden, der dort ist, das vollendete Glück sein.

In der Hoffnung, Ihnen damit gedient zu haben, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen,

Ihr
+Dominikus Schwaderlapp


Weihbischof Schwaderlapp / © Marcus Laufenberg (Erzbistum Köln)