"Young Pope"-Regisseur fasziniert vom Papstamt

"Große Bürde, die jemand auf sich nimmt"

Paolo Sorrentino, Oscar-Preisträger und Regisseur der Serie "The Young Pope", ist vom Papstamt fasziniert. Es sei eine "große Bürde" und würde einen entsprechenden Druck auf die Lebensweise ausüben.

Der Regisseur Paolo Sorrentino / © Ettore Ferrari (dpa)
Der Regisseur Paolo Sorrentino / © Ettore Ferrari ( dpa )

Er habe sich gefragt, "wie es sein kann, dass ein menschliches Wesen aus Fleisch und Blut sich dazu berufen fühlen kann, der Repräsentant Gottes auf Erden zu sein", sagte der 46-Jährige der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dies sei "eine große Bürde, die jemand freiwillig auf sich nimmt, und das muss entsprechenden Druck auf seine Lebensführung zur Folge haben".

In seiner Serie sieht der Italiener "eine ehrliche, überhaupt nicht provokative Befragung der Institution der katholischen Kirche und des Priestertums". Ihn fasziniere etwa, dass der Vatikanstaat "nicht mal so groß wie ein Stadtteil" sei, aber dennoch das "Verhalten von einer Milliarde Menschen auf der Welt zu lenken" vermöge.

"The Young Pope" über den ersten US-amerikanischen Papst in der Geschichte ist seit Freitag beim Bezahlsender Sky zu sehen. Er sehe gewisse Gemeinsamkeiten zwischen Priestern und sich selbst, fügte Sorrentino hinzu. "Du wirst Priester und gibst dich ganz der katholischen Kirche hin, weil du dich vor der Realität fürchtest." Letztlich tue er selbst nichts anderes: "Ich bin Filmemacher geworden, weil mir die Realität Angst einjagt."


Quelle:
KNA