Verhüllte Madonna sorgt für Ärger in Italien

Verdeckte Rücksichtnahme

Die Abdeckung einer Madonnenstatue beim "37. Treffen für die Freundschaft unter den Völkern" in Rimini hat die Gemüter erhitzt. Die Organisatoren der Veranstaltung weisen die Verantwortung dafür von sich.

Madonnenfigur - unverhüllt / © Jörg Loeffke (KNA)
Madonnenfigur - unverhüllt / © Jörg Loeffke ( KNA )

Das versicherte Stefano Pichi Sermolli, Pressesprecher des Treffens, laut dem bischöflichen italienischen Pressedienst SIR. Das werde auch in dem Video auf der Internetseite der Tageszeitung "La Repubblica" deutlich, das die Verhüllung der Madonnenstatue am Stand des Verlagshauses "Shalom" zeigt.

Zum "Schutz" anderer Religionen

In dem kurzen Film ist eine unkenntlich gemachte Frau dabei zu sehen, wie sie ein Tuch über eine Gottesmutter-Statue an ihrem Ausstellungsstand legt. Ihr Kommentar dazu lautet, sie sei dazu angewiesen worden, um "anderen Religionen nicht zu Nahe zu treten". Von wem genau sie diesen Auftrag bekam, sagt die Frau nicht.

Sermolli zeigte sich verwundert über die Vorgehensweise. Wer die Veranstaltung und die Ausstellungsräume besuche, könne immer wieder verschiedene Madonnenbilder sehen. Der Bischof von Ascoli Piceno, Giovanni D'Ercole, bat in einem offenen Brief um schnelle Klärung des Falls und um "Enthüllung" der Madonnenstatue. Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen, etwa an der Elfenbeinküste, könne er sagen: "Die Madonna entzweit nicht, sie verbindet." Die Muttergottes werde auch in anderen Religionen geschätzt.

Ärger um verdeckte Statuen

Bereits Anfang des Jahres hatte es in Italien Ärger um verdeckte Statuen gegeben: Die Verhüllung antiker nackter Kunstwerke während des Rom-Besuchs des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani hatte massive Kritik ausgelöst. In den Kapitolinischen Museen wahren mehrere Ausstellungsstücke, darunter die weltberühmte Kapitolinische Venus, mit Hilfe weißer Stellwände den Blicken der Anwesenden entzogen worden - offenbar um islamischen Moralvorstellungen entgegenzukommen.

Das "37. Treffen für die Freundschaft unter den Völkern" findet noch bis kommenden Donnerstag im italienischen Rimini statt. Dabei kommen Vertreter vieler Kulturen zu Vorträgen, Diskussionen und Kulturveranstaltungen zusammen. Papst Franziskus hatte zu Beginn der Veranstaltung am Freitag angesichts von Terror und Gewalt in der Welt zu Dialog und Solidarität aufgerufen.


Quelle:
KNA