Weihbischof: Kirche stillt den Hunger nach Glauben nicht

"Die Kirche hat oft nur 'Milupa' im Angebot"

Unter den Menschen gäbe es einen "großen Hunger nach dem Glauben, aber die Kirche hat oft nur 'Milupa' im Angebot", meint der Kölner Weihbischof Ansgar Puff. Die Zukunft der Kirche sieht er in den Laien.

Milchpulver für Säuglinge (dpa)
Milchpulver für Säuglinge / ( dpa )

Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff ist der Auffassung, die Kirche biete Erwachsenen zu wenig Möglichkeiten, ihren Glauben zu festigen. Unter den Menschen gäbe es einen "großen Hunger nach dem Glauben, aber die Kirche hat oft nur 'Milupa' im Angebot", sagte er der in Bonn erscheinenden "Zeit"-Beilage "Christ & Welt".

Insgesamt sei die katholische Kirche "zu amtslastig". Wenn sie wachsen wolle, müssten sich Amt und Charisma ergänzen, sagte Puff.

"Oft wünsche ich mir mehr Mut zum Charisma." Als Beispiel für das Charisma nannte Puff die internationale Bewegung "Neokatechumenaler Weg", die von dem spanischen Künstler Kiko Argüello gegründet wurde.

"Nicht nur Wasser über den Kopf"

Kritiker werfen dieser Bewegung sektenhafte Strukturen vor. Papst Franziskus hatte die Gruppe vor kurzem zu mehr Respekt gegenüber Aussteigern ermahnt.

Die Zukunft der Kirche sieht Puff in den Laien: "Unsere Ressource sind nicht mehr die bezahlten Hauptamtlichen, sondern die Getauften." Die Laien müssten jedoch darin unterrichtet werden, was es bedeute, katholisch getauft zu sein: "Christ wird man doch nicht schon dadurch, dass man Wasser über den Kopf gegossen bekam."


Quelle:
KNA