Bischof von Aleppo: Krieg schweißt Christen und Muslime zusammen

"Wir helfen ohne Ansehen der Religion."

Der Krieg in Syrien hat Christen und Muslime in der umkämpften Stadt Aleppo zusammengeschweißt. Das berichtete der chaldäisch-katholische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, am Montag "Kirche in Not".

Sysrische Kinder spielen - Lage an der türkisch-syrischen Grenze  / © Uygar Onder Simsek (dpa)
Sysrische Kinder spielen - Lage an der türkisch-syrischen Grenze / © Uygar Onder Simsek ( dpa )

"Die Muslime akzeptieren uns wegen unserer karitativen Arbeit", sagte der Bischof. "Wir helfen ohne Ansehen der Religion." Durch die seit Mitte April erneut aufgeflammten Kämpfe sei die Lage der Menschen in Aleppo allerdings verheerend.

Der Bischof machte für den Beschuss vor allem Kämpfer des sogenannten "Islamischen Staates" und der Al-Nusra-Front verantwortlich. Diese Gruppen würden aus dem Ausland finanziert und kämen nicht aus Syrien. Die Beziehungen zwischen Muslimen und Christen in Aleppo seien seit Jahrzehnten gut. Allerdings seien inzwischen zwei Drittel der einst 150.000 Christen aus der Handelsmetropole geflohen. Sollten die Kämpfe weitergehen, würden noch mehr Christen die Stadt verlassen.

Der Beschuss mit Bomben und Raketen sei inzwischen so schlimm wie zu Ostern vor einem Jahr, heißt es in der Mitteilung von "Kirche in Not" unter Berufung auf eine in Aleppo tätige Ordensfrau. Die Lage zermürbe die Menschen. Sie hätten das Gefühl, dass jetzt alles wieder von vorn losgeht. "Kirche in Not" unterstützt nach eigenen Angaben Christen in Aleppo mit Kleidung, Nahrung und Medikamenten.


Quelle:
KNA