Caritas und Diakonie sehen Einwanderung als Chance

Für ein modernes Europa

Caritas und Diakonie haben mehr Anstrengungen gefordert, um Europa für Migranten attraktiv zu gestalten. Es gebe einen Bedarf an Zuwanderung, er solle nicht einseitig problematisiert werden.

Afrikanische Migranten / © Jesus Merida (dpa)
Afrikanische Migranten / © Jesus Merida ( dpa )

"Die EU und Deutschland benötigen dauerhaft Einwanderung", erklärte Caritas-Präsident Peter Neher am Mittwochabend in Berlin. Wenn der Bedarf von rund 400.000 Zuwandernden pro Jahr gedeckt werden solle, dürfe Einwanderung nicht einseitig problematisiert werden. "Wir müssen aktiv dafür sorgen, dass sie gelingen kann. Chancen und Erfolge fallen nicht vom Himmel." Neher äußerte sich bei einem Online-Jahresempfang von Caritas und Diakonie.

Lilie betonte positive Effekte

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie betonte, Wohlfahrtsverbände hätten über viele Jahre hinweg Erfahrung und Expertise aufgebaut, um Eingewanderte erfolgreich zu begleiten. Integration müsse als Zusammenleben in Vielfalt und Einheit verstanden werden. Dafür brauche es Maßnahmen der Politik, die der Gesellschaft die positiven Effekte von Zuwanderung vermitteln helfen. Gleichzeitig müssten Einwandernde und Schutzsuchende durch wirksame Fördermaßnahmen in ihrer Teilhabe unterstützt werden. Die Veranstaltung der beiden christlichen Wohlfahrtsverbände stand unter dem Leitgedanken "Soziale und berufliche Teilhabe von Migrant_innen und Schutzsuchenden - Der Beitrag von Caritas und Diakonie".

Millionen Menschen bereits zugewandert

Nach Angaben der beiden kirchlichen Verbände sind von den knapp 450 Millionen Menschen, die derzeit in der EU leben, knapp 34 Millionen außerhalb der EU geboren. Zudem lebten viele EU-Bürgerinnen und -Bürger nicht in ihrem Heimatland, sondern in einem anderen EU-Mitgliedsstaat.


Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes  / © Harald Oppitz (KNA)
Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes / © Harald Oppitz ( KNA )

Ulrich Lilie / © Harald Oppitz (KNA)
Ulrich Lilie / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA